Schützens- und liebenswerte Flattertiere

Am 24. August ist 23. Europäische Fledermausnacht

Dieser große Abendsegler wurde von der LBV-Fledermausexpertin Frau Kistler gesund gepflegt. Foto:  B. Boehse

Dieser große Abendsegler wurde von der LBV-Fledermausexpertin Frau Kistler gesund gepflegt. Foto: B. Boehse

Schwabing/Englischer Garten · Das ehemals unheimliche Image der fliegenden Säugetiere hat sich längst gewandelt. Heute gelten Fledermäuse zu Recht als schützenswerte Tiere. Anlässlich der 23. Europäischen Fledermausnacht am Samstag, den 24. August, sind Jung und Alt eingeladen, mehr über die faszinierende Welt der Fledermäuse zu erfahren.

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Bei gutem Wetter besteht die Möglichkeit, Fledermäuse live bei einer abendlichen Exkursion im Englischen Garten aufzuspüren und zu beobachten. Treffpunkt: Nachmittagsprogramm: 14 bis 18 Uhr am Rumfordschlössel im Englischen Garten; Fledermausführung: 19.15 Uhr Bushaltestelle Chinesischer Turm (entfällt bei Regen).

In ganz Europa ist die vom europäischen Sekretariat für Fledermausschutz „Eurobats“ ins Leben gerufene BatNight Anlass für spannende Veranstaltungen rund um die heimlichen Nachtakrobaten. An diesem Tag steht die in ganz Europa bedrohte Tiergruppe im Fokus des öffentlichen Interesses. Auch der Landesbund für Vogelschutz (LBV) lädt in München zur diesjährigen BatNight ein, um die sagenumwobenen Tiere besser kennenzulernen.

Der Nachmittag bietet für die ganze Familie jede Menge Spiel, Spaß und spannende Informationen über die Welt der Fledermäuse. Bei Öko-Kaffee und -Kuchen werden Sie entdecken, warum diese Tiere so schützens- und liebenswert sind. Zudem erhalten Interessierte auch Tipps, wie sie selbst im Alltag aktiv zum Schutz der Fledermäuse beitragen können.

Am Abend startet dann die Fledermausexkursion: Über die nachtaktiven Tiere, die mithilfe von Flughäuten zwischen den Fingern fliegen und dank Ultraschall selbst nachts nie die Orientierung verlieren, gibt es viel Interessantes zu erzählen.

Um ihre nächtliche Jagd hautnah erleben zu können, werden ihre Rufe durch Bat-Detektoren hörbar gemacht. Durch die unterschiedlichen Ultraschalllaute können die verschiedenen in München vorkommenden Fledermausarten, wie z.B. der Große Abendsegler, die Zwerg- oder die Wasserfledermaus, identifiziert werden.

Obwohl Fledermäuse mittlerweile in weiten Teilen der Bevölkerung große Sympathien genießen, sind immer noch alle 23 bayerischen Fledermausarten gefährdet, 14 Arten stehen auf der Roten Liste. Durch das Bundesnaturschutzgesetz sind in Deutschland alle Arten geschützt. Doch die zunehmende Veränderung in der Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden verursacht Insektenmangel und setzt die Tiere vielerorts unter Druck. Ihre Quartiere in und an Gebäuden oder Bäumen werden beispielsweise durch Sanierungsmaßnahmen oder Baumfällungen zerstört.

„Wer Fledermäusen helfen will, muss an vielen verschiedenen Rädchen drehen", betont Dr. Irene Frey-Mann, Vorstandsvorsitzende des LBV München und Leiterin des LBV-Arbeitskreises Fledermäuse. „Wichtig sind eine ökologische Landnutzung und der Erhalt von Quartieren. Im Kleinen kann zum Schutz der Tiere aber jeder beitragen: Schon ein paar duftende Blumen auf dem Balkon oder die Gestaltung von insektenreichen Gärten, z.B. mit heimischen Sträuchern statt einer Thuja-Hecke, hilft unseren bayerischen Fledermäusen.“

Was man noch tun kann, um die fliegenden Kobolde der Nacht zu unterstützen, und vieles mehr zum Thema Fledermaus erfährt man auf der LBV-BatNight.

Artikel vom 22.08.2019
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