Diskussion um Vergrämungsmaßnahmen

Harlaching · Kampf um die Krähen

Im BA 18 ist man uneins darüber, wie mit der Krähenplage im Viertel umgegangen werden soll. Foto: CCO

Im BA 18 ist man uneins darüber, wie mit der Krähenplage im Viertel umgegangen werden soll. Foto: CCO

Harlaching · Eine Krähe hacke der anderen kein Auge aus, so heißt es im Volksmund. Im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching waren die gefiederten Freunde dennoch heftiges Streitthema.

FDP-Mandatar Christoph Schneider erregte mit seiner „Aufforderung an das Kreisverwaltungsreferat, Maßnahmen gegen vermehrt auftretende Krähen-Kolonien auf dem Gebiet Untergiesing-Harlaching zu“ ergreifen, einigen Unmut.

Vor allem Günther Görlich (Freie Wähler) outete sich als ausgewiesener Schutzengel der Vögel. Vor allem Schneiders Forderung im Mehr-Punktekatalog, doch als eine Art „Ultima Ratio“ auch die Zerstörung von Nestern während der Brutzeit zu prüfen, weckte nicht nur Görlichs Unmut. „Völlig unakzeptabel und überzogen“ sei diese Forderung. „Lasst die Krähen in Ruhe“, lautete der Grünen-Ansatz von Brar Braren. Auch Krähen seien Lebewesen.

Dazu greife auch Schneiders Forderung ins Leere, ähnlich wie bei den Tauben auch für Krähen ein Fütterungsverbot einzuführen. „Das wird ebenso wenig funktionieren wie bei den Tauben“, glaubte Görlich.

Doch Schneider bekam auch Zuspruch. Peter Ödinger (CSU) zeigte Verständnis für dessen Forderungen, künftig auch nur noch geschlossene Mülleimer in öffentlichen Bereichen aufzustellen, um so die Nahrungssuche der Tiere zu erschweren und deren Konzentration in manchen Bereichen auszubremsen. „Die fallen doch heute schwarmartig in manchen Gegenden ein und rauben auch die Nester von Singvögeln“, so Ödinger. „Das ist ein steter Eingriff in die Natur – ganz abgesehen von der eklatanten Lärmbelästigung.“ Parteikollege Ferdinand Brinkmöller hatte einen praktischen Vorschlag.

„Es gibt zu viele Krähenfütterer. Wir sollten Falkner anheuern“, so Brinkmöller. „Wo Falken sind, lassen sich die Krähen so schnell nicht mehr blicken“. Ob das Problem damit womöglich nur regional verdrängt wurde, diskutierte das Gremium nicht. Die Falkner-Idee wurde dagegen von einer klaren Mehrheit ebenso begrüßt wie Görlichs Vorstoß, Brutnest-Attacken zu unterlassen.

„Gerne sollen mildere Mittel eingesetzt werden“, ihm gehe es nur um einen Prüfauftrag, ruderte Antragsteller Schneider zurück. „Den müssen Sie dann aber auch an das richtige Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) stellen“, hakte Görlich nach. Beim KVR liege Schneider damit falsch. Ein bisschen gehakt und gehackt wurde also doch noch beim Krähen-Kampf im 18. Stadtbezirk. RedH

Artikel vom 29.07.2019
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