»Was den Landkreis bewegt«, Kolumne von Robert Niedergesäß, Landrat des Landkreises Ebersberg

Ebersberg · Klimaschutzregion – WIR können das - gemeinsam

Robert Niedergesäß, Landrat des Landkreises Ebersberg. Foto: privat 

Robert Niedergesäß, Landrat des Landkreises Ebersberg. Foto: privat 

Ebersberg · Wenn der Kreistag am kommenden Montag die »Klimaschutzregion Landkreis Ebersberg« ausruft, dann will er eine starke Botschaft aussenden, dass der Schutz des Klimas vor unserer eigenen Haustüre beginnt und nicht erst in Berlin oder Brüssel.

Den Klimanotstand wollten wir nicht ausrufen, weil der Begriff »Notstand« auch zu Widerstand führt, wir brauchen aber die volle Unterstützung von allen, das WIR! Der Landkreis hat den Klimaschutz parteiübergreifend schon vor über zehn Jahren als zentrales Ziel formuliert, besonders mit der Vorgabe bis 2030 unabhängig von Erdöl, Erdgas etc. zu sein. Doch der Weg dahin ist schwer und nur gemeinsam zu bewältigen. Nur wenn Gemeinden und Landkreis, wenn Unternehmen und Betriebe, Schulen, Sie und wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir ihn erfolgreich gehen. Die fast schon alltäglich gewordenen Nachrichten über Hitzerekorde, schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel, Dürren oder Starkregen sollten uns allen Ansporn sein. Ansporn für ein Bewusstsein, dass auch ganz kleine Schritte Einfluss auf den Klimawandel haben. Junge Menschen, die sich bei »Fridays for Future« engagieren, fordern uns zurecht zum Handeln auf. Und deshalb ist es wichtig, in unserer Klimaschutzregion die Kräfte vor Ort zu bündeln und das Mögliche auch zu tun. Der Landkreis Ebersberg will ein deutliches Signal senden und bei anstehenden Entscheidungen die Auswirkungen auf das Klima berücksichtigen und sucht deshalb bevorzugt Lösungen, die sich positiv auf das Klima auswirken. Wir schauen auch darauf, was uns schon gelungen ist und das ist einiges. Wir wollen und müssen unsere Bemühungen dennoch weiter verstärken. Deshalb wird der Landkreis zusammen mit seinen Städten und Gemeinden – auch im Dialog mit der jungen Generation – eine gemeinsame Strategie zum Erreichen des 2030-Zieles erarbeiten. Auch wenn es schwer wird, wir stecken den Kopf nicht in den Sand!

Mit der Nutzung des European Energy Awards, ein internationales Qualitätsmanagement-Instrument für kommunalen Klimaschutz kann der Landkreis ein weiteres starkes Zeichen setzen, das zum Nachahmen anspornen kann. Wir alle müssen Verantwortung übernehmen und Chancen nutzen. Unsere Chancen heißen Photovoltaik, Windenergie, Geothermie, Solarthermie, Biogas, E-Mobilität, Wasserstoff und nicht zuletzt Energieeinsparung immer und überall, wo das möglich ist. Besinnen wir uns alle zurück. Ende der 80er Jahre ist der Landkreis im Müll versunken, im gesamten Landkreis wurde nach möglichen Deponiestandorten gesucht. Niemand wollte eine solche Einrichtung vor seiner Haustüre haben. Innerhalb weniger Jahre machte der Landkreis mit dem niedrigsten Müllaufkommen in ganz Deutschland von sich reden! Das haben wir alle gemeinsam gestemmt – eine neue Deponie gab es nicht. Wir machen es auch diesmal – WIR können das – gemeinsam!

V.i.S.d.P.: Robert Niedergesäß

Artikel vom 25.07.2019
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