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Ausländische Kinder lernen in Moosach Deutsch und haben Spaß daran
»Das ist ein Elefant!«
Langsam und deutlich spricht Edgardis Garlin die Sätze vor – so lernen ausländische Kinder im Kindergarten die ersten deutschen Wörter. Foto: cr
Die Kindergärtnerin steht umringt von ihren Schützlingen mitten im Raum und erklärt ein neues Spiel. Zehn süße Gesichter lächeln sie verständnislos an – sie verstehen fast kein Deutsch.
Für die Erzieherinnen ist das ein wirkliches Problem: Sie möchten die Kinder auf die Schule vorbereiten, scheitert aber an der Sprachbarriere. Aus diesem Grund haben die Evangelische Ausländerarbeit München und die Gesellschaft für Sprache und Sprachen e.V. das Projekt »Kikus – Sprachförderung Deutsch im Kindergarten« ins Leben gerufen. Anna-Maria Grimm, Leiterin des Arbeiterwohlfahrt-Kindergartens in Moosach, finset das Kooperationsprojekt klasse. »Für manche ist der Unterricht der erste Kontakt mit der deutschen Sprache.« Die Initiatoren wollen über die Sprache die Integration ausländischer Kinder im Kindergarten fördern. »Bereits beim Eintritt in die Grundschule wird ein sprachliches und soziales Vorwissen beim Kind vorausgesetzt«, weiß Dr. Edgardis Garlin, Leiterin des Projekts und eine von drei Honorarlehrkräften. Sie und ihre Mitstreiterinnen, Dr. Angela Guadatiello und Barbara Gottstein-Schramm, geben Woche für Woche in insgesamt 17 Münchner Kindergärten spielerischen Deutschunterricht für ausländische Kinder. In Moosach sind 25 Kinder, aufgeteilt in drei Gruppen, mit dabei. »Die Vielfalt an unterschiedlichen Kulturen wird vom Team des Kindergartens als große Bereicherung und als Chance gesehen, Toleranz schon früh zu lernen und Vorurteile gar nicht erst entstehen zu lassen«, erzählt Grimm. Deswegen lernen die Kinder mit Unterstützung von Liedern, Bildern und Gegenständen. Spielzeugtiere eignen sich besonders gut, der Elefant ist der Liebling der Kinder. Auch die Kindergärtnerinnen lernen mit – nicht die deutsche Sprache, sondern wie sie die ausländischen Kinder auch außerhalb des Unterrichts pädagogisch angemessen mit der deutschen Sprache vertraut machen. Darüber hinaus nehmen sie auch an Schulungen teil. All das kostet Geld. Darum hat die Thomas-Wimmer-Stiftung beim Bezirksausschuss (BA) Moosach einen Zuschuss beantragt, um das Sprachförderungsprojekt durchführen zu kön-nen. Durch die gemeinsame Finanzierung von Stiftung und BA konnte die Förderung jetzt bis einschließlich August sichergestellt werden. So können die Drei- bis Sechsjährigen bis zum Ende des Kindergartenjahres weiter spielerisch »pauken«. Mit dem Sprachprojekt wird in dem Moosacher Kindergarten Integration betrieben, und zwar dann, wenn Integration beginnen muss: im Kindesalter. cr
Artikel vom 03.04.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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