Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach und Bürger skeptisch

Kulturstrand im Ostpark im Gespräch

Neuperlach · Noch für ein vorübergehend letztes Mal und nur noch bis 10. August ist der sogenannte „Kulturstrand“ in diesem Sommer beim Vater-Rhein-Brunnen an der Ludwigsbrücke situiert.

Doch weil die Isar-Brücke aufwändig renoviert werden muss, braucht die Kultur- und Feiermeile zumindest für zwei Übergangsjahre eine neue Heimat. Schwierig gerät dabei für die Organisatoren ganz offenkundig die Standortsuche für ein sommerliches Dauerevent, das bisher alljährlich über 100.000 Besucher mit Drinks und musikalischer Unterhaltung anlockt.

Überraschend ist jetzt der Ostpark als zumindest vorübergehende Heimat für den Kulturstrand in die Diskussion geworfen worden. Das städtische Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat nun beim örtlichen Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach nachgefragt, ob eine entsprechende Nutzung für das Stadtteilgremium denkbar sei. Rundheraus abgelehnt hat das Gremium die Idee nicht. Doch Begeisterung über das mögliche neue „Highlight“ mochte im BA ebenfalls nicht ausbrechen. Vielmehr hat der BA einen ganzen Katalog an Fragen erarbeitet. „Wieviel Sand wird platziert und wo soll er hin? Wie soll das Musikprogramm aussehen und wie lange soll der Ostpark jeweils bespielt werden? Wo entstehen sanitäre Einrichtungen und Toiletten?“ Fragen über Fragen, mit denen das Stadtteilgremium zunächst die Stadtbehörde konfrontiert. Ob der Größe der Veranstaltung sprach sich BA-Chef Thomas Kauer (CSU) im Hinblick auf eine mögliche Kulturstrand-Dublette 2020 und 2021 für eine Bürgerbeteiligung im Vorfeld aus.

Ungeachtet der Fragen und Bürgers Votum hat das KVR bereits zwei mögliche Standorte im Parkareal ins Auge gefasst. Neben dem Theatron könnte der Kulturstrand demnach auch am südöstlichen Ufer des Ostparksees stattfinden. Die Definition „Strand“ träfe sicher mehr auf Alternative zwei zu. Zudem sprach sich auch der BA gegen die „Alternative“ Theatron aus. Doch ob es überhaupt zu einer derartigen Veranstaltungsserie kommt, ist ungewiss. Nicht nur am Rande der Bürgerversammlung hatten sich viele Perlacher und Ramersdorfer zum Teil mehr als kritisch zu einem solchen Event geäußert.

Unter den Anwohnern ist der Widerstand offenbar noch klarer. Ein Anwohner hatte in der Bürgerversammlung von den bereits ohne Kulturstrand bestehenden Lärmbelastungen durch Griller und Beschaller berichtet. „Da brauchen wir nicht auch noch den Kulturstrand!“ forderte der. Schließlich sei der Ostpark einst als Erholungszone konzipiert worden – davon sei aber oft nichts mehr zu spüren.

Nun ist das KVR am Zug, den Fragenkatalog des Bezirksausschusses Ramersdorf-Perlach womöglich mit dem potentiellen Veranstalter, den Urbanauten, abzuarbeiten. Die Initiative verantwortet derzeit noch die bekannte Veranstaltung am Vater-Rhein-Brunnen. Ob sie gegebenenfalls auch im Ostpark zum Zuge käme, steht derzeit noch in den Sternen. RedN

Artikel vom 22.07.2019
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