In München fällt die Sperrzeit Party bis in den frühen Morgen?

Die Umfrage der Woche

Die Luft ist warm, es weht ein lauer Wind durch die Dunkelheit und das Bier ist richtig schön kalt... Sommerabend in München.

Hier weiß man, wie man feiert und Geselligkeit genießt. Wenn es geht, sogar bis früh morgens um fünf. Zumindest ist das die Vorstellung der Mehrheit im Münchner Stadtrat, die Oberbürgermeister Christian Ude dazu aufgefordert hat, sich beim Freistaat für eine Aufhebung der Sperrzeit einzusetzen. SPD, Grüne, FDP und ASP möchten es den Wirten selbst überlassen, wann sie die Tische und Stühle hochklappen. Lediglich eine »Putzstunde« am frühen Morgen sollte weiterhin »gesperrt« bleiben. Die bayernweit geltende Sperrstunde verkürzen können übrigens nur Landtag und Staatsregierung und das kann dauern. Sollte die neue Sperrzeitregelung aber wirklich durchkommen, wird es sicherlich lachende und weinende Augen geben. Zu den Gewinnern zählen sich zweifelsohne die Gäste der Gaststätten, Kneipen und Biergärten. Auch die meisten Wirte sind der Idee nicht abgeneigt, schließlich können sie ja selbst entscheiden, ob sie offen bleiben oder nicht. Wobei natürlich die Konkurrenz immer auch einen gewissen »Mithalten-müssen«- Druck ausübt,... Als Verlierer wähnen sich zahlreiche Anwohner, die sich zum Teil schon jetzt gestört fühlen. Nicht nur, dass jetzt noch viel länger unter Ihren Schlafzimmern gefeiert werden darf, auch das Vorgehen gegen wirkliche Lärmbelästigungen hat sich verändert: Bisher war es so, dass bei einer Beschwerde wegen Ruhestörung die Wirte nachweisen mußten, dass sie und ihre Gäste eben nicht »Störenfriede« seien und sich der Lärmpegel in einem akzeptablen Maß hält. Ohne amtliche Sperrzeit müssten künftig aber die Anwohner beweisen, dass sie gestört werden.

Artikel vom 03.04.2002
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