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Archäologisches Symposium
Neues vom Herzogs- und Königshof von Altenerding
Archäologe Marc Miltz berichtet über den aktuellen Forschungsstand beim Herzogs- und Königshof in Altenerding. Hier legt er 2018 schichtweise eine Grabenfüllung des agilolfingischen Herzogshofs frei. Foto: Stadt Erding
Erding/Altenerding · Im Mittelpunkt des 6. Archäologischen Sommer-Symposiums am Samstag, 20. Juli, im Museum Erding (10 bis 18 Uhr) steht der Herzogs- und Königshof in Altenerding.
Die Referate der beteiligten Wissenschaftler, Forschergruppen und Kooperationspartner widmen sich der reichhaltigen Siedlungs- und Gräberfeldlandschaft beiderseits der Sempt. Harald Krause bietet dazu unter dem Titel „Rauf & Runter und immer dem Wasser nach“ Einblicke in die vor- und frühgeschichtliche Topografie des Sempttals zwischen Aufhausen und Langengeisling.
Ferner liegen neue Kohlenstoff (14-C)-Datierungen aus dem frühmittelalterlichen Friedhof des ehemaligen Peterskircherls vor. Marc Miltz wird ergänzend aktuellste Erkenntnisse vom Übergang des direkt gegenüber der Kirche gelegenen Herzogshofs zum Königshof von Altenerding referieren. Dem karolingisch-ottonischen eisenverarbeitenden Handwerk im Areal des Königshofs ist M. Straßburger durch naturwissenschaftliche Schlackenanalysen auf der Spur.
Weit fortgeschritten sind mittlerweile die Grabungsauswertungen der frühmittelalterlichen Wüstung mit Hofgrablegen aus Aufhausen/Bergham, über die U. Scharafin-Hölzl und G. Hellweg Neues berichten. Eine erst im vergangenen Frühjahr durchgeführte geophysikalische Messung der bislang nicht ausgegrabenen Wüstungsareale vervollständigt erstmals den Gesamtsiedlungsplan dieses wichtigen, von Handwerk und Landwirtschaft geprägten Fundplatzes im Süden der Stadt Erding.
Aber auch das bekannte große Reihengräberfeld von Altenerding-Klettham steht erneut im Blickpunkt: Eine Forschergruppe der Anthropologischen Staatssammlung München rund um M. Harbek, M. Velte und A. Grigat untersuchte intensiv mittels Massenspektrometrie an Zähnen die Stillpraxis im frühmittelalterlichen Erding.
Den Blick aus dem ersten Jahrtausend hinaus weitet schließlich E. Schormaier mit seinen Ausführungen zu den jüngsten Erfolgen der hoch- und spätmittelalterlichen Stadtarchäologie Erdings.
Die Veranstaltung bildet seit Jahren einen wichtigen Ankerpunkt in der archäologischen Tagungslandschaft Oberbayerns. Vielfältige und brandaktuelle Ergebnisse aus dem von der Stadt Erding finanzierten Forschungsprojekt „Erding im ersten Jahrtausend“ werden der Fachwelt und der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Archäologischen Verein Erding statt.
Das detaillierte Tagungsprogramm ist im Internet unter www.museum-erding.de zu finden.
Artikel vom 16.07.2019Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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