Attraktives Gesamtpaket muss her

Haarer Liberale wollen digitalen Wandel für den Gewerbestandort Haar nutzen

FDP-Ortschef Siemsen will den Haarern das attraktivste Gesamtpaket bieten. Foto: oh

FDP-Ortschef Siemsen will den Haarern das attraktivste Gesamtpaket bieten. Foto: oh

Haar · Das Offene Forum für Kommunalpolitik der FDP Haar Ende Juni bot den Teilnehmern brandaktuelle Themen aus der Umwelt-, Bildungs- und Wirtschaftspolitik. FDP-Ortschef Dr. Peter Siemsen eröffnete die Veranstaltung im Gasthof zur Post mit einem kurzen Rückblick auf die Europawahl.

Den in der Gemeinde erzielten Stimmenzuwachs seiner Partei von 23 Prozent wertete er als erste Bestätigung der politischen Arbeit vor Ort. „In den 6 Monaten seit der Neugründung der FDP in Haar haben wir bereits wichtige Akzente zu lokalen Schwerpunktthemen wie Infrastruktur, Verkehr und Umwelt setzen können“, verwies Siemsen auf die Ergebnisse der monatlich stattfindenden kommunalpolitischen Foren. „Wir müssen und werden den Bürgerinnen und Bürgern das attraktivste und stimmigste, politische Gesamtpaket zu den Herausforderungen vor Ort anbieten“, erklärte der FDP-Ortschef unter großem Beifall.

Es folgte eine Diskussion über die konkrete Umsetzung von Maßnahmen zum Artenschutz. „Seitens der Verwaltung liegen gute Konzepte zur Förderung der Artenvielfalt in unserer Gemeinde vor“, fasste Siemsen den vorliegenden Bericht von Bezirksrätin Dr. Gabriela Berg über das parteiübergreifende Treffen mit der Gemeinde zusammen. Sein Vorschlag, eine Vorgabe zu Dachbegrünungen für Flachdächer von Gewerbeimmobilien analog der Stadt München einzuführen, traf bei den Forenteilnehmern auf breite Zustimmung. „Die FDP Haar wird weiterhin parteiübergreifende Aktionen im Bereich Umweltpolitik aktiv fördern und unterstützen“, erklärte Siemsen. „Hierzu gehört auch das Festhalten an der Bewerbung um die Auszeichnung Bienenfreundliche Gemeinde des Bezirks Oberbayern“, erneuerte er sein Plädoyer für eine messbare Umweltpolitik auf lokaler Ebene.

Schriftführer Christian Franz berichtete von der Grundsteinlegung für die neue Grundschule im Jagdfeld. „Insgesamt eine gelungene Veranstaltung. Allerdings wird das Wachstum an Schülern, die Gemeinde vor verkehrstechnische Herausforderungen stellen“, lautete sein Fazit. Die Parkplatzsituation sowie der Individual- und Schulbusverkehr seien aktuell für die prognostizierte Zahl von 800 Schülern nicht ausgelegt, so Franz. „Dass zukünftig alle Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen, ist umweltpolitisch zwar wünschenswert, basierend auf den gesellschaftlichen Verhältnissen jedoch sehr unwahrscheinlich“, äußerte er seine Bedenken. Siemsen forderte diesbezüglich, den Schulneubau in die laufenden Untersuchungen der Gemeinde Haar zum Mobilitätskonzept miteinzubeziehen. Um realistische Annahmen zum Verkehrskonzept treffen zu können, sollten die beauftragten Experten Anwohner, Eltern und Schulbelegschaft aktiv einbinden, waren Franz und Siemsen sich einig.

Den aufflammenden Diskussionen im Haarer Gemeinderat über eine erneute Grundstückssuche für die zukünftige Realschule erteilte der FDP-Ortschef eine klare Absage. „Die Verhandlungen über das Grundstück in Gronsdorf sind dringend voranzutreiben. Die Gemeinde darf sich nicht in der Grundstücksfrage verzetteln und hierdurch die Realisierung einer Haarer Realschule aufs Spiel setzen“, so Siemsen.

Weiteres Schwerpunktthema war die Unterstützung des lokalen Gewerbes bei der digitalen Transformation. „Für viele kleine und mittlere Unternehmen ist die Digitalisierung eine große Herausforderung. Wir brauchen dringend Beratung vor Ort“, schilderte ein betroffener Unternehmer die aktuelle Situation. Siemsen und Franz sehen in dem Aufbau eines kommunal koordinierten Beratungsnetzwerkes einen wirksamen Lösungsansatz. „Neben anzusiedelnden, privaten Digitalagenturen könnten zukünftig auch die Gemeindewerke einen wichtigen Beitrag zur digitalen Beratung und Vernetzung leisten“, erklärte der FDP-Ortschef den Ansatz.

Durch ein intelligentes Zusammenspiel von privaten Anbietern und Gemeindewerken als zentraler Ansprechpartner wäre es aus seiner Sicht möglich, lokalen Unternehmen attraktive Angebote zu maßgeschneiderten Lösungen für schnelles Internet und digitale Geschäftsprozesse anzubieten. „Gleichzeitig bieten sich hierdurch interessante Chancen für unsere Gemeinde, dringend benötigte, zukunftsorientierte Unternehmen anzusiedeln“, ergänzte Siemsen mit Blick auf die prognostizierten Gewerbesteuerausfälle.

Artikel vom 17.07.2019
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