Kleine Handarbeit - große Wirkung

Zauberhafte Aktion des Familenstützpunktes Grünwald

Ein Teil der Häklerinnen des Familienstützpunktes Gemeinde Grünwald mit ihren Oktopussen. Von links: Claudia Hußlein-Hueber, Gudrun Schulze, Kristina Vahldiek (Leitung des Familienstützpunktes) und Barbara Schauer. Foto: VA

Ein Teil der Häklerinnen des Familienstützpunktes Gemeinde Grünwald mit ihren Oktopussen. Von links: Claudia Hußlein-Hueber, Gudrun Schulze, Kristina Vahldiek (Leitung des Familienstützpunktes) und Barbara Schauer. Foto: VA

Grünwald · Jedes Frühchen soll im Harlachinger Klinikum einen gehäkelten Tintenfisch bekommen. Um dieses Ziel zu unterstützen häkelte eine Gruppe von Müttern aus dem Familienstützpunkt Gemeinde Grünwald seit einigen Wochen Oktopusse für Frühchen.

Weltweit werden jährlich etwa 15 Millionen Kinder zu früh geboren, in Deutschland liegt der Anteil dieser Kinder bei etwa neun Prozent aller Geburten. Frühchen haben einen schweren Start ins Leben. Viele verbringen die ersten Wochen bis Monate ihres Lebens in einem Brutkasten, sind umgeben von Maschinen und müssen künstlich ernährt werden. Weil der Greifreflex der Neugeborenen stark ausgeprägt ist, ziehen sie oft an den Schläuchen und Sonden. Dies ist für die Kinder nicht nur schmerzlich, sondern auch gefährlich.

Die Erkenntnis, dass die bunten Kopffüßler das Baby unterstützen sich zu beruhigen, stammt ursprünglich aus Dänemark. 2013 hatte eine Mutter ihrem Baby einen solchen Tintenfisch gehäkelt und in den Brutkasten gelegt. Das Baby wurde ruhiger und zog nicht mehr so oft an den Schläuchen und der Magensonde. Mittlerweile gibt es mehrere wissenschaftliche Belege zur positiven Wirkung. Schließlich sind Projekte und Aktionen von Vereinen und Freiwilligen in verschiedenen europäischen Ländern entstanden, um die Kliniken mit den kleinen Meerestierchen zu versorgen.

„Häkeln für Frühchen“ als soziales Projekt

Die Idee Oktopusse zu häkeln und an das nahgelegene Harlachinger Klinikum zu spenden, fand bei den Müttern, die den Familienstützpunkt Gemeinde Grünwald besuchen großen Anklang. In mehreren gemeinsamen Abendterminen und einiger Stunden Heimarbeit wurden viele der Tierchen gehäkelt. „Wichtig ist, dass die Sicherheitsvorschriften für die Herstellung strengstens eingehalten werden, damit sich die Frühchen nicht an den Oktopussen verletzen können“, berichtete Frau Kristina Vahldiek, Leitung des Familienstützpunktes Gemeinde Grünwald.

Daher hat der Familienstützpunkt den Häklerinnen ein Paket zusammengestellt, welches bereits die geeignete Häkelwolle und Füllung sowie eine genaue Anleitung enthielt. Insgesamt 18 Oktopusse konnten an die Frühchenstation des Harlachinger Klinikums übergeben werden. Schließlich wurden alle Oktopusse überprüft und im Juni an die Stationsleitung der Neonatologie Frau Sabrina Weigel und an Frau Eva Hesse von der Harl.e.kin-Frühchen-Nachsorge übergeben.

Nach der Reinigung und Desinfektion durch die Klinik, kommen die Oktopusse direkt zu den Frühchen in die neue und modernisierte Frühchenstation im Hautgebäude des Harlachinger Klinikums. Oktopusse, die nicht ganz den Vorschriften entsprechen gehen nicht verloren, sondern werden an die etwas älteren und größeren Geschwistern verschenkt.

Der Familienstützpunkt Gemeinde Grünwald bedankt sich bei allen freiwilligen Häklerinnen für ihren Einsatz!

Artikel vom 16.07.2019
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