Kommt Buchloe als Bayernliga-Gegner dazu?

Grafing · Umstrittene BEV-Linie

Eine Spielszene zwischen EHCK und den Bad Kissinger Wölfe um den Landesligatitel vor zwei Jahren. Der damalige Mitaufsteiger aus Unterfranken stand seinerzeit ebenfalls im Fokus wegen des Einsatzes von bis zu neun ausländischen Verstärkungen. F: smg

Grafing · Was die Zusammenstellung des Kaders für die Bayernliga-Saison 2019/20 angeht, sieht man sich bei den Verantwortlichen des EHC Klostersee „voll im Soll“. Die kleine Handvoll noch ausstehender Personalien soll möglichst innerhalb der nächsten zwei Wochen in trockene Tücher gebracht werden.

Daneben steckt man mitten in den Planungen der Saisonvorbereitung mit den von Trainer Dominik Quinlan gewünschten sechs Testspielen. Nach aktuellem Stand geht´s in der dritten August-Woche „termingerecht“ aufs Eis und auch der Dauerkarten-Vorverkauf ist angelaufen. „Nach der Jahreshauptversammlung Mitte nächster Woche bleibt dann noch ein wenig Zeit zum Durchatmen, bevor es wieder richtig in die Vollen geht“, erläuterte Michael Schunda vom EHC-Vorstand die Marschroute.

Vor dem „kleinen“ Mitgliedertreffen der Grafinger EHC-Familie am kommenden Mittwoch im Gasthof „Kastenwirt“ findet an diesem Samstag ein erheblich größeres statt. Für 10 Uhr vormittags hat der Bayerische Eissportverband (BEV) seine Mitglieder, sprich alle im Freistaat organisierten Eissportvereine, zur jährlichen Mitgliederversammlung nach München ins Haus des Sports geladen. Das wäre eigentlich ein zwischendurch auch mal zu vernachlässigender Termin, geht es doch in der Regel „nur“ um die Berichte der Obmänner, ein paar (nicht so wichtige) Satzungsänderungen und eine Handvoll Ehrungen langjähriger ehrenamtlicher Funktionäre.

Diesmal freilich liegt unter anderem ein Antrag zur Abstimmung vor, der eine gewisse Brisanz ins sich birgt, wenngleich er aus Sicht des antragstellenden Klubs durchaus nachvollziehbar ist. Der ESV Buchloe hat die Aufnahme in die Eishockey-Bayernliga beantragt, an der er sportlich knapp gescheitert ist. Zumindest nach Lage der Dinge, weil der BEV Spiele in der Verzahnungsrunde gewertet hat, an denen die Haßfurt Hawks beteiligt waren, weil die Unterfranken entgegen der Spielordnung mehr als zwei ausländische Verstärkungen eingesetzt hatten. Weil es sich dabei um EU-Ausländer handelte, die Freizügigkeit genießen und damit einfach ausgedrückt Deutschen gleichgestellt sein müssen, ist die BEV-Linie zumindest umstritten.

Fakt ist: Hätte es keine Spielwertungen gegeben, wäre Buchloe aufgrund der erreichten Ergebnisse in die Bayernliga aufgestiegen – und, ganz nebenbei, der ESC Dorfen hätte das Klassenziel verfehlt. Ein Gerichtsurteil zu den Wertungen wird es – mangels bislang trotz Ankündigung nicht gestellten Antrags von Seiten Haßfurts – wohl nicht geben. Weshalb der ESV Buchloe nun den „Gnadenweg“ über die BEV-Versammlung beschreitet, um eventuell doch viertklassig an den Start gehen zu können. „Ich kann das nachvollziehen. In Buchloe hat man sich an die Regeln gehalten und war am Ende der Dumme. Unabhängig davon würde ich eine gerade Anzahl an Teilnehmern in der Liga für besser halten“, sagt Klostersees Headcoach Quinlan in einer ersten Reaktion. smg

Artikel vom 11.07.2019
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