Fantasie der Kinder fördern

"Lesefüchse" suchen in Giesing Ehrenamtliche, die vorlesen

Die "Lesefüchse" sind jede Woche im ganzen Stadtgebiet im Einsatz. Unser Bild entstand bei der Vorlesestunde in der Stadtbibliothek Giesing. Foto: Hans-Peter Meier

Die "Lesefüchse" sind jede Woche im ganzen Stadtgebiet im Einsatz. Unser Bild entstand bei der Vorlesestunde in der Stadtbibliothek Giesing. Foto: Hans-Peter Meier

Giesing · Kinder, denen von klein auf regelmäßig vorgelesen wird, besitzen später einen größeren Wortschatz und können sich besser in ihrer Sprache ausdrücken - das haben Studien nachgewiesen. Die Initiative "Lesefüchse" hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, Kindern vorzulesen. Dafür ist der Verein immer auf der Suche nach Ehrenamtlichen, aktuell auch in Giesing.

Einmal pro Woche im Einsatz

Es ist kein großer Aufwand, kann aber einen großen Effekt erzielen: Einmal in der Woche sind die Vorleser im Einsatz, hauptsächlich in Grundschulen (zum Beispiel in der Ichostraße und der St.-Martin-Straße) oder in Bibliotheken, verteilt auf das ganze Stadtgebiet. So findet die Vorlesestunde in der Stadtbibliothek Giesing (Deisenhofener Straße 20) immer dienstags von 15.30 bis 16.30 Uhr statt. In der Stadtbibliothek Ramersdorf (Führichstraße 43) sind die Lesefüchse immer donnerstags von 16 bis 17 Uhr im Einsatz. Speziell für den Standort Giesing sucht der im im Oktober 2003 gegründete Verein derzeit Ehrenamtliche, die sich der sprachlichen Förderung von Kindern im Alter von vier bis acht Jahren widmen wollen.

Jeder, der sich dafür interessiert, kann die Aufgabe bei einer Hospitation mit einem erfahrenen Teammitglied und auf einem kostenlosen Seminar kennenlernen. Die Vorleserinnen und Vorleser können sich außerdem im Laufe ihrer Tätigkeit kostenfrei weiterbilden. "Vorlesen kann bei uns grundsätzlich jeder, der den Umgang mit Kindern mag, der geduldig ist und Interesse an Kinderliteratur hat", erklärt Christine Ackermann, die Geschäftsstellenleiterin der Lesefüchse. Neben ihrem Engagement bei den Lesefüchsen arbeitet sie als Theaterpädagogin und Regisseurin. Wichtig sei, dass die vorlesende Person mindestens ein halbes Jahr dabei bleibe. "Kontinuität ist für die Kinder sehr wichtig", meint Ackermann. "Sie vertrauen ihrem Vorleser und freuen sich auf jede Vorlesestunde."

Zur Zeit lesen jede Woche ungefähr 300 Lesefüchse etwa 1000 Kindern in zahlreichen Münchner Grundschulen und Stadtbibliotheken vor. Im neuen Schuljahr werden die Lesefüchse zwei weitere Vorleseorte eröffnen: an der Grundschule Torquato-Tasso-Straße in Milbertshofen und in der Stadtbibliothek Hadern.

Vorgelesen wird alles, was Spaß macht und die Kleinen interessiert. Ziel ist es, Fantasie und Konzentration sowie die sprachliche Ausdrucksfähigkeit der Kinder zu fördern. "Viele Kinder, denen wir vorlesen, können sich nicht mehr lange auf etwas konzentrieren und es fällt ihnen schwer zuzuhören", erläutert Ackermann. "Unsere Vorleser versuchen, dies behutsam zu ändern." Lesekompetenz sei heutzutage mehr denn je eine Schlüsselkompetenz, und Vorlesen die Basis für Interesse an Geschichten, für die Neugier auf Bücher, sagt die Geschäftsstellenleiterin: "Je früher dieses Interesse geweckt wird, umso besser."

Interessierte melden sich beim Verein

Wer selbst als ehrenamtlicher Vorleser tätig werden möchte, sollte sich regelmäßig an einem Tag der Woche etwa eine Stunde Zeit nehmen, Geld gibt es dafür nicht. Interessierte können sich telefonisch unter 72016141 oder per Mail an info@lesefuechse.org jederzeit bei den Lesefüchsen melden.

Die nächste Einführung findet bereits am Donnerstag, 11. Juli, um 17.30 Uhr, im Stadtteilzentrum Guardini90 (Guardinistraße 90) in Hadern statt. Außer im August werden die Einführungen immer mindestens einmal im Monat angeboten. B. Schuldt

Artikel vom 10.07.2019
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