BRK Wasserwacht veranstaltet am Freitag einen Tag des Schwimmens

Grafing · Sind Sie wirklich fit für den Badeurlaub?

Allzu oft geschehen Badeunfälle bei Kindern sehr leise, sie sind geschockt und rufen nicht um Hilfe. Foto: VA

Grafing · Kinder und Wasser – eine wunderbare Kombination, doch erfordert es immer die Aufmerksamkeit von Erwachsenen, egal ob das Kind ein Schwimmer oder ein Nichtschwimmer ist. Die Wasserwacht des BRK Kreisverbands Ebersberg kennt das von vielen Einsätzen: auch geübte Schwimmer und gerade Kinder überschätzen oft ihre Kräfte oder gehen aus unerfindlichen Gründen unter, sie können sich z. B. Erschrecken, oder zu viel Wasserschlucken o.ä. schon geht es unter die Wasseroberfläche.

Allzu oft geschehen Badeunfälle bei Kindern sehr leise, sie sind geschockt und rufen nicht um Hilfe, wie Erwachsene. Schwimmhilfen wie Schwimmflügel oder Schwimmbretter sind kein verlässlicher Schutz vor dem Ertrinken. Die beste Prävention ist Aufsicht und regelmäßiges Training im Wasser, denn durch Übung lernen Kinder auch ihre Schwimmkünste besser einzuschätzen. Den meisten Spaß macht es erfahrungsgemäß, wenn die ganze Familie im Wasser trainiert. Wann haben Mama oder Papa beispielsweise Ihr letztes Schwimmabzeichen gemacht, hat Mama Gold und ist Papa vielleicht schon Rettungsschwimmer? – es gibt keinen besseren Ansporn für Kinder.

Die BRK-Kreiswasserwacht Ebersberg veranstaltet am Freitag, 12. Juli, von 12.45 bis 18.00 Uhr einen „Tag des Schwimmens“ im Freibad in Grafing. Dort sollen Anreize geschaffen werden, die eigenen Schwimmkünste zu verbessern. Es können Schwimmabzeichen durch eine Prüfung kostenlos erworben werden, die Wasserwachtmitglieder bieten für kleinere Kinder mit Eltern Workshops zur Wassergewöhnung an, alles steht im Zeichen des Schwimmens. Wer dann Interesse daran hat, noch mehr Schwimmkenntnisse zu erwerben, hat an diesem Tag die Gelegenheit, mit den Mitgliedern der Wasserwacht ins Gespräch zu kommen und sich über deren Arbeit zu informieren.

Die Mitglieder der BRK-Kreiswasserwacht in Ebersberg beobachten auch das fortschreitende Schwimmbadsterben in Deutschland mit Besorgnis. Rund 1.500 Schwimmbäder haben seit der Jahrtausendwende nach Berechnungen der DLRG in Deutschland schließen müssen. Die Möglichkeit für Kinder regelmäßig schwimmen zu üben ist vielerorts nicht mehr gegeben, da den Gemeinden schlichtweg das Geld für die Erhaltung der Schwimmbäder fehlt. Das zeigt sich auch bei den Schwimmkenntnissen der Jugend, 60 Prozent aller Zehnjährigen in Deutschland sind laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, keine sicheren Schwimmer. Dieser Negativtrend zieht Probleme nach sich: Laut Statistik starben im Jahr 2018 pro Monat in Deutschland drei bis vier Kinder zwischen null und zehn Jahren durch Ertrinken. Doch anstatt über Zahlen und Statistiken zu brüten und hinterher im Notfall immer mehr Ertrinkende aus dem Wasser zu retten, will die Kreiswasserwacht Ebersberg mit dem Tag des Schwimmens praktische Hilfe leisten.

Artikel vom 09.07.2019
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