Schwimmverein Ottobrunn bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin

Belohnung für Fleiß, Konstanz, Leistungsbereitschaft

Stolzes Team aus Ottobrunn (v.l.): Headcoach Dimi Goudinoudis, Ben Mai, Julius Platzer, Xaver Zach, Steffen Müller, Emil Sebold, Lorie Seranski und Marlene Ruf. Foto: privat

Stolzes Team aus Ottobrunn (v.l.): Headcoach Dimi Goudinoudis, Ben Mai, Julius Platzer, Xaver Zach, Steffen Müller, Emil Sebold, Lorie Seranski und Marlene Ruf. Foto: privat

Ottobrunn · Meisterschaftsbericht mal anders. Die Sieger stehen immer im Rampenlicht, aber der Sport lebt von allen die mitmachen, von der Konkurrenz, von denen, die den Mut haben zu starten und die Leidenschaft besitzen, sich ein ganzes Jahr für manchmal nur einen Start zu quälen.

Das ist eine (gekürzte) Geschichte von sieben Schwimmern, die in die Hauptstadt fuhren, weil sie Spaß am Schwimmen haben, weil sie nicht aufgeben, nicht nachgeben, sondern alles geben für ihre Passion.

Schwimm-Metropole Berlin

Drei Ottobrunner Schwimmer sind zum ersten Mal bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Schwimmen dabei. Noch ist die "SSE" - die Schwimm- und Sprunghalle im Europapark - für die meisten Neuen ein ganz normales Schwimmbad. Und doch, es ist anders: Es ist größer, viel größer. Hier finden regelmäßig die Nachwuchs-Meisterschaften statt. Die drei Neuen, Ben, Steffen und Julius, werden begleitet von ihren Teamkameraden Xaver, Emil, Lorie und Marlene, die bereits 2018 in Berlin am Start waren. Sie kennen das ganze schon. Und doch bleibt man oben am Tribünenrand erstmal ehrfürchtig stehen. 4000 Zuschauer fasst diese Arena. Hier zu sein bedeutet, dass man als Schwimmer große Teile der Jahrgangs-Konkurrenz bereits hinter sich gelassen hat.

Nach Jahren behutsamer Aufbauarbeit ist die achtköpfige Delegation aus Ottobrunn eine der größten Mannschaften, die der Verein in seiner fast 50-jährigen Vereinsgeschichte zu den Meisterschaften schickt. Einige von ihnen sind schon zehn Jahre im Verein. Im heimischen Phoenix-Bad teilen sie sich das Becken mit der Öffentlichkeit; der Verein ist Mieter in diesem Bad. 600 Aktive trainieren dort sieben Tage die Woche.

Die Gemeinde ist ein großer Freund und Förderer des Schwimmsports.

Schulfrei für den Leistungssport

Die Schwimmer sind Disziplin-Weltmeister, sie sind gute Schüler. Da drücken die Schulleiter gerne mal ein Auge zu; die Schulen sind stolz auf ihre Athleten. Berlin ist auch Belohnung für Trainingsfleiß, für Konstanz und Leistungsbereitschaft. Trainer Dimi Goudinoudis nimmt alle mit, die sich erfolgreich qualifiziert haben.

Finale

Donnerstag ist der Tag der Finalhoffnungen. Der Trainer ist im Stress, die Aufregung groß. Neue Vorlauf-Bestzeit für Lorie. Es ist knapp, aber es reicht fürs Finale - das einzige für die sieben Schwimmer in dieser Woche. Der Trainer schickt eine WhatsApp nach Hause: "Wir sind der einzige Dorfverein im Finale"! Am Ende ist es ein achter Platz über 100m Rücken.

Fünf Tage Wettkampf

Samstag: letzte Starts für Xaver und Lorie. Der 50m Sprint ist Aufregung pur. Vorher schwimmt Marlene die 200m Brust. Es wird ein guter zehnter Platz. Nochmal steht die ganze Truppe am Beckenrand. Die letzten Rennen. Für Lorie wird es Platz 12, vier Zehntel am Finale vorbei. Xaver schwimmt schnell, aber nicht schnell genug. Die Deutschen Jahrgangs-Meisterschaften sind vorbei.

Mehr Stolz als Enttäuschung

Am Abend geht es mit dem Flieger zurück nach München. Stolz und Enttäuschung sitzen eng zusammen, nicht nur bei den Ottobrunnern. Viele Münchner Schwimmer nehmen an diesem Abend die letzte Maschine aus Berlin zurück in die bayerische Metropole; einige sehen sich in acht Wochen wieder - zu "The Finals". Sonntag ist Durchatmen, am Montag beginnt wieder die Schinderei - nach den Meisterschaften ist vor den Meisterschaften - Schwimmerschicksal. Die ausführliche Version des Artikels gibt es unter www.svottobrunn.wordpress.com Peter Seranski

Artikel vom 08.07.2019
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