Ein Wochenende im Zeichen der Freundschaft

Unterhaching feiert gleich zwei Partnerschaftsjubiläen

Am Wochenende feiert Unterhaching mit Gästen aus Witney und Bischofshofen gleich 2 Partnerschaftsjubiläen. Foto: Heike Woschée

Am Wochenende feiert Unterhaching mit Gästen aus Witney und Bischofshofen gleich 2 Partnerschaftsjubiläen. Foto: Heike Woschée

Unterhaching · Rund ging es am vergangenen Wochenende in Unterhaching: So wurde zum einen der Startschuss des 47. Bürgerfestes in Unterhaching gefeiert und zum anderen gleich zwei Partnerschaftsjubiläen der Gemeinde.

Mit Witney (England) verbindet Unterhaching seit 30 Jahren eine Partnerschaft und mit Bischofshofen (Österreich) sind es sogar 40 Jahre, die gefeiert werden wollten. Die Witney Town Band sorgte zugleich bei Beginn des Bürgerfestes vor dem Bierkarussell für gute Stimmung bei den Festgästen. Der eigentliche Festakt fand aber am Sonntag im Kubiz statt. Die Böllerschützen von Unterhaching eröffneten den Festreigen mit einem gebührenden Salutschuss.

Thomas Jaeger, Vorsitzender des Städtepartnerschaftskreises übernahm die Begrüßung der zahlreich erschienenen Festgäste. "Genau vor 41 Jahren sind etwa 300 Unterhachinger nach Frankreich gefahren, um die feierliche Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit Le Vesinet zu erleben.

Bürgermeister Engelbert Kupka sprach seinerzeit von einer Invasion in friedlicher Mission. Heute feiern wir 40 Jahre Partnerschaft mit der österreichischen Marktstadt Bischofshofen und 30 Jahre Partnerschaft mit den englischen Gemeinde Witney. Dass wir zu dieser Feierlichkeit mehr als 300 Gäste willkommen heißen dürfen, ist wohl auch ein Zeichen, dass sich in all den Jahren unsere Freundschaften gefestigt haben und weiter gelebt werden." Thomas Jaeger begrüßte aber nicht nur die zahlreichen Ehrengäste, sondern gedachte auch an die vielen Freunde, die im Laufe der Jahrzehnte bereits verstorben sind.

Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer erklärte voller Stolz: "Unterhaching ist ganz fest in Europa verankert und so darf ich heute Gäste aus Österreich, aus England, aus Frankreich und aus Polen bei uns willkommen heißen. Dies zeigt uns in Unterhaching sehr deutlich, dass unsere Bemühungen um Versöhnung und Völkerverständigung in Europa Früchte getragen haben und auch bei den offiziellen Stellen in Europa Wertschätzung und Anerkennung erfahren." Dass diese Bemühungen nicht nur innerhalb der Gemeinde aufgefallen sind, beweise unter anderem auch die Tatsache, dass sich Unterhaching seit fünf Jahren mit der Europaplakette schmücken darf, der höchsten Auszeichnung, die Europa an eine Kommune vergeben könne.

Der Städtepartnerschaftskreis sorge seit vielen Jahren für die Pflege der Beziehungen, eigene Ansprechpartner seien für jede Gemeinde bestellt, die für einen hervorragenden Ablauf und die Kontaktpflege als erste Ansprechpersonen sorgten. Für Bischofshofen ist Thomas Portenlänger der entsprechende Ansprechpartner, für Witney ist es Bernard Maidment. Diese beiden haben vorbildlich am vergangenen Wochenende dafür gesorgt, dass die Gäste aufs Beste bewirtet und unterhalten wurden.

Der Unterhachinger Rathauschef hob die kulturellen und sportlichen Gemeinsamkeiten hervor, die die Gemeinde mit Bischofshofen schon länger als die Partnerschaft besteht, verbinde. Die Partnerschaft mit Witney fiel auf das Jahr 1989, ein bedeutsames Jahr für Deutschland und Europa.

So erklärte Wolfgang Panzer: "Zu Beginn unserer Partnerschaft lag der Zweite Weltkrieg gerade mal eine Generation zurück. ... Die Angst gerade unserer englischen Freunde im Wendejahr 1989 vor einem wiedererstarkten vereinigten Deutschland war auf einmal wieder deutlich spürbar. ... Insbesondere die Aussöhnung der europäischen Völker nach zwei beispiellosen Kriegen mit Deutschland auf der einen und Großbritannien auf der anderen Seite war ein zentrales Motiv für die Aufnahme genau dieser Städtepartnerschaft."

Unterhachings Bürgermeister beschwor den europäischen Gedanken auch in schwierigen Zeiten wie diesen aufrecht zu erhalten. Auch Bischofshofens Erster Bürgermeister Hans-Jörg Obinger erinnerte daran, wie kostbar der europäische Gedanke sei und wie wertvoll die Freundschaft mit Unterhaching. "Kontaktpflege lässt sich nicht verordnen, der Wunsch kann nur von Innen kommen", erklärte er, deshalb freue es ihn besonders zu sehen, wie groß die freundschaftlichen Bande zwischen den Gemeinden seien.

Bürgermeister Duncan Enright aus Witney stellte klar, dass seine Gemeinde nicht für den Brexit gestimmt habe, sondern vielmehr für den Erhalt der europäischen Idee kämpfe. Er dankte den Unterhachingern für ihre Gastfreundschaft und betonte, dass auch sie alle in Witney zu jeder Zeit willkommen seien. Europa und die Freundschaft hoch leben ließen auch die Gäste aus Le Vesinet (Frankreich) und Zywiec (Polen).
Den kirchlichen Segen spendet an diesem Tag Klaus Westmar der Festgemeinschaft.

Nach dem offiziellen Festakt sorgten die Bischofshofener Bauernschützen mit ihrem Ehrensalut für einen würdigen Abschluss des Festaktes. Anschließend zog der Festzug mit gleich drei Kapellen ins Unterhachinger Festzelt ein, wo gemeinsam auf eine ebenso glückliche und vor allem gemeinsame Zukunft angestoßen wurde. Heike Woschée

Artikel vom 08.07.2019
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