Viel Lob für innovative Planungen

Perlach · Umnutzung von Gewerbehallen in Wohnraum - neues Projekt in Altperlach

Neue Wege im Wohnungsbau will man in Altperlach gehen, hier sollen Bürogebäude in Wohngebäude umgewandelt werden. Foto: RedP

Neue Wege im Wohnungsbau will man in Altperlach gehen, hier sollen Bürogebäude in Wohngebäude umgewandelt werden. Foto: RedP

Perlach · Wenn die Stadtgestaltungskommission ihr geneigtes Auge in Richtung des in Sachen Architektur eher überschaubaren Altperlachs richtet, kündet das von außergewöhnlichen Vorhaben. In diese Einordnung fällt auch ein derzeit geplantes, interessantes Wohnprojekt.

Unter der Headline „Umnutzung von Gewerbehallen in Wohnen“ sticht ein ehrgeiziges Wohnbauprojekt an der Unterbiberger Straße 15 in fußläufiger Entfernung des Perlacher Bahnhofs ins Auge. An der Stelle der ebemal stattlichen Niederlassung des Lebensmittelkonzerns „Kraft Foods“ im Zuschnitt eines 45 mal 30 Meter großen Gebäudequaders sollen demnächst zwischen 60 und 80 Wohnungen entstehen und so dem enormen Marktdruck vor Ort begegnen. Ein Projekt, das in der Stadtgestaltungskommission zuletzt auf sehr positiven Widerhall stieß. „Spannend und zukunftsweisend“, lautete der Tenor in dem mit Bau-Experten, Stadt- wie privatwirtschafltichen Vertretern sowie Vertretern von Heimatpflege und Naturschutz besetzten, derzeit 27 köpfigen Gremium. Der Entwurf zum Projekt stammt aus der Planungsfeder des Münchner Büros „su und z Architekten“ in Zusammenarbeit mit den Münchner Landschaftsarchitekten von „Studio B“. Spannend ist hier der Aspekt, dass ein Bürogebäudekomplex aus den 1970er Jahren samt zweier Gebäudeerweiterungen aus den Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts hier nicht einfach abgerissen und durch üblichen Wohnbauzuschnitt ergänzt wird. Vielmehr wird das bestehende Gebäude mit eher sanfter Diktion von der Büro- in die Wohnlandschaft umgestaltet. Nur in der Anfangsphase des Projektes sei nach den Planungen des Bauherrn UBM Development Deutschland auch ein Abriss und Neubau diskutiert worden, wie Florian Zielinski von „su und z Architekten erläuterte“. Die neuen Wohnwelten dürften sich dabei bestens einfügen. Denn bereits heute ist die direkte Umgebung des Anwesens an der Unterbiberger Straße 15 von Wohnarealen flankiert. Die Architekten überzeugten bereits in der Entwurfsphase mit geschickten Winkelzügen. Ein Ausgangsproblem der Planungen war nämlich, dass die gewerblich genutzten Baukörper für künftige Wohnansprüche nicht ausreichend genug ausgelichtet waren. Abhilfe soll hier eine Entnahme des mittleren Gebäudeteils schaffen. Anstelle der Verbauung soll dort künftig ein Lichthof entstehen und die neuen Wohnungen ringsum damit besser mit Tageslicht versorgen. Zudem sollen die Bewohner über Laubengänge in den Lichthof gelangen können.

Weitere Neuerung: Auf dem Dach des Gebäudes werden ebenfalls Wohnungen entwickelt. Doch auch der gewerbliche Aspekt bleibt vor Ort erhalten. Hin zur Unterbiberger Straße werden in deren Frontabschnitt in einem zweigeschoßigen Erweiterungsneubau Laden- und Gewerbeeinheiten geschaffen. Auch eine Kindertagesstätte ist vorgesehen. Auch der „Grün“-Aspekt ist den Planern offenbar wichtig. Bausmtrukturen zwischen den Anwesen sollen erhalten bleiben. Zudem sollen die Freibereiche zwischen den neu konzipierten Anwesen nutzbar sein. Für die Optik soll die derzeit eher schmucklose Fassade durch eine Holzvertäfelung aufgewertet werden. Die Politik war in der Kommission jedenfalls voll des Lobes für die Planung. Als ein „highlight für dieses ansonsten so unterschiedlich gestaltete Quartier“ bezeichnete SPD-Stadträtin Bettina Messinger das geplante, durchaus homogene und in vielen Synergie-Facetten daher kommende Konstrukt. „Das Projekt wird uneingeschränkt begrüßt“., lautete der Tenor in der Kommission. Jetzt muss der Bebuaungsplan in Richtung Wohnen geändert werden. In etwa drei Jahren soll der Baubeginn erfolgen, so die Experten. Bei diesem Projekt haben die Experten ganz genau hingesehen und viel Lobenswertes entdeckt. Der Startschuss für ein Stück innovative Architektur in Altperlach ist vernehmbar deutlich erfolgt. RedP

Artikel vom 17.06.2019
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