Förderung für Refugio erhöht

Mehr Therapieangebote für traumatisierte Flüchtlinge

Die Zentrale von Refugio München liegt in der Rosenheimer Straße 38 in Haidhausen. Foto: Rufus46, CC BY-SA 3.0

Die Zentrale von Refugio München liegt in der Rosenheimer Straße 38 in Haidhausen. Foto: Rufus46, CC BY-SA 3.0

München/Haidhausen · Traumatisiert, psychiatrisch erkrankt, suizidal: Das Beratungs- und Behandlungszentrum Refugio unterstützt Flüchtlinge und Folteropfer mit den notwendigen therapeutischen Angeboten, damit diese ihre Gewalterfahrungen verarbeiten können. Der Sozialausschuss des oberbayerischen Bezirkstags hat vor kurzem die Förderung des Münchner Zentrums auf 145.000 Euro erhöht.

Refugio berät Menschen aus mehr als 40 Herkunftsländern in deren Muttersprache oder einer gut verstandenen Zweitsprache. Der Dienst ist seit langem überlastet: Teilweise warten die Klienten bis zu ein Jahr auf einen Therapieplatz. Neben festangestellten Sozialarbeitern und Psychotherapeuten sind für Refugio Ärzte, Therapeuten und Dolmetscher auf Honorarbasis tätig. Hauptförderer sind die Landeshauptstadt München, der Asyl- und Migrationsfonds der EU, ein eigener Förderverein sowie der Bezirk Oberbayern.

Mit seinem Förderbetrag darf der Bezirk Oberbayern aus rechtlichen Gründen nur die Beratung von Menschen finanzieren, die bereits als Flüchtlinge anerkannt sind. Besonders außerhalb München gibt es für diesen Personenkreis kaum Beratungsstellen und Therapieplätze. „Das ländliche Oberbayern ist deutlich unterversorgt“, erklärt Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Es ist deshalb dringend geboten, dass sich mehr betroffene Menschen aus dem ländlichen Oberbayern an Refugio wenden und ein passendes Therapieangebot erhalten können.“

Von den zusätzlichen Mitteln soll Refugio unter anderem eine arabischsprachige Verwaltungskraft finanzieren. Ziel ist es, therapeutische Fachkräfte für ihre eigentlichen Aufgaben zu entlasten.

Artikel vom 14.06.2019
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