Alle unter einem Dach

Unterhaching · Heilandskirchengemeinde feiert Einweihung des Pfarrzentrums

Begann seine neue Pfarrstelle mit der Einweihung des Pfarrzentrums: Pfarrer Fabian Ludwig und Pfarrerin Christiane Ballhorn. Foto: hw

Unterhaching · Nach zwei Jahren intensiver Planungsphase und einem Jahr Bauzeit konnte das neue Pfarrzentrum der Heilandskirche fristgerecht am Pfingstsonntag eingeweiht werden. Zwar fehlen noch die Möbel, die mit einem Monat Verspätung geliefert werden, doch steht das Gebäude für seine künftigen Nutzer bereit.

Platz gibt es dort für die Kirchenmusik ebenso wie für die Eltern-Kind-Gruppen, für die Senioren aber auch für Sitzungen und natürlich für die Jugend. „Die haben eigentlich den schönsten Raum“, freut sich Pfarrerin Christiane Ballhorn für die jungen Kirchgänger. Erst im April 2018 war der Grundstein für den rund 4 Millionen Euro teuren Bau gelegt worden. Die Heilandskirche musste insgesamt etwa 510.000 Euro selber für den Bau aufbringen, der Rest wurde von der Bayerischen Landeskirche finanziert. Ein Großteil dieser Summe konnte bereits im Vorfeld durch den Verkauf des ehemaligen Bonhoeffer Hauses in der Grünau finanziert werden. Die Gemeinde Unterhaching hatte das Gebäude gekauft und dort einen Kindergarten untergebracht. Insgesamt blieben also noch rund 80.000 Euro, die die Pfarrgemeinde durch Spenden aufbringen muss. „Bislang sind rund 70.000 Euro eingegangen“, strahlte Pfarrerin Christiane Ballhorn. Sie ist zuversichtlich, dass die fehlenden 10.000 Euro auch noch bald zusammen kommen werden. „Die Spendenbereitschaft der Gemeinde ist wirklich außerordentlich“, freut sie sich. Ihre Freude ist ebenfalls groß darüber, dass sie das neue Kirchenzentrum nun nicht mehr alleine füllen muss. Ihr zur Seite steht ebenfalls ab Pfingstsonntag der neue Pfarrer Ludwig Fabian (37 Jahre), der mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen erst vor ein paar Tagen nach Unterhaching gezogen ist. Zuvor hat der Pfarrer eine Gemeinde in Bogenhausen betreut. Der gebürtige Rosenheimer freut sich über die neuen Herausforderungen, die in Unterhaching auf ihn warten. Da das Gebäude zwar fertig ist, doch noch viele Kleinigkeiten zu richten und zu tun sind, wird ein Gutteil seiner Zeit auch zunächst einmal in die Administration fließen. Er freue sich, so Ludwig, dass er in einem so modernen und schönen Pfarrzentrum walten dürfe.

Zunächst wolle er einmal die Leute und die verschiedenen Gruppen und deren Bedürfnisse kennenlernen, bevor er Schwerpunkte in seiner Arbeit setzen wolle. „Es gibt zwei Arten Kirche zu machen, entweder man tritt als Selbstdarsteller auf oder man rückt das Evangelium in das Zentrum seiner Arbeit, ich gehöre eher zur zweiten Kategorie“; erzählt er über sich. Den Bau selber loben die beiden Pfarrer der Heilandskirche als luftig und modern, einladend und offen. „Mir war wichtig, dass wir viele alte Bäume auf dem Grundstück erhalten konnten und dass die Heilandskirche nicht von dem Anbau erschlagen wird. Beides hat funktioniert“, freut sich Christiane Ballhorn. Während ihr neuer Kollege ins ebenfalls gerade fertiggestellte Pfarrhaus neben der Kirche einzieht wird sie bis zu ihrer Pensionierung im Haus gegenüber dem alten Pfarrzentrum in der Parkstraße verbleiben. Das ehemalige Pfarrzentrum wird nun ebenfalls aufgelöst, das Pfarramt wird schon in diesen Tagen in das neue Pfarrzentrum umziehen. Die alten Räumlichkeiten in der Parkstraße werden aufgegeben werden, der Kindergarten allerdings bleibt aber bestehen. Einen einzigen Wehrmutstropfen gab es bei der Einweihung allerdings, denn erst kürzlich musste die langjährige und über alle Maßen beliebte Kirchenmusikerin Barbara Klose nach längerer Krankheit zu Grabe getragen werden. Sie hatte erst 2015 den Kirchenmusikpreis „Soli-Deo-Gloria“ für ihre Verdienste verliehen bekommen. Seit 1969 hatte sie die Geschicke der Kirchenmusik bis zu ihrer Erkrankung mit großem Engagement gelenkt. Jetzt müssen andere dafür sorgen, dass das neue Kirchenzentrum nicht nur mit Leben sondern auch mit wunderbarer Musik erfüllt wird. hw

Artikel vom 14.06.2019
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