Ausstellung über Joseph Ludwig Graf von Armansperg

Altstadt · Superminister und liberaler Sparfuchs

Joseph Ludwig Graf von Armansperg als Regentschaftsratspräsident von Griechenland, Lithographie von Franz Seraph Hanfstaengl, 1833 (Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Familienarchiv Soden-Fraunhofen 826) Foto: Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Joseph Ludwig Graf von Armansperg als Regentschaftsratspräsident von Griechenland, Lithographie von Franz Seraph Hanfstaengl, 1833 (Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Familienarchiv Soden-Fraunhofen 826) Foto: Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Altstadt · Vor kurzem wurde im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, Schönfeldstraße 5, die kleine Ausstellung „Joseph Ludwig Graf von Armansperg (1787-1853): Aristokrat, Liberaler, Minister, Erzkanzler“ eröffnet. Die Ausstellung ist bis 16. Juli 2019 im Hauptgebäude des Bayerischen Hauptstaatsarchivs (Treppenhaus, 1. OG), Schönfeldstraße 5, zu sehen.

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 8.30 bis 18.00 Uhr, Freitag 8.30 bis 13.30 Uhr, geschlossen am 20. Juni (Fronleichnam). Der Eintritt ist frei. Führungen für Gruppen können unter (089) 28638-2575 vereinbart werden. Joseph Ludwig Graf von Armansperg diente vier wittelsbachischen Königen als Beamter, Minister und Berater. Er stammte aus einer alten niederbayerischen Adelsfamilie, die 1719 in den Reichsfrei- herrenstand erhoben wurde. Seine berufliche Karriere begann als Verwaltungsbeamter unter König Maximilian I. Joseph. König Ludwig I. beförderte ihn zum „Superminister“ für Finanzen und Inneres, später für Finanzen, das königliche Haus und Äußeres. Als „Sparmansperg“ sanierte er die bayerischen Staatsfinanzen und setzte neue Maßstäbe in Sachen Transparenz, Exaktheit und Sparsamkeit. Am Ende seines beruflichen Lebens wurde Armansperg Regentschaftsratspräsident und Erzkanzler im jungen Königreich Griechenland unter König Otto. Seinen Ruhestand verbrachte Armansperg als Gutsherr auf Schloss Egg bei Deggendorf. Während der revolutionären Umbrüche von 1848 holte König Maximilian II. erneut Armanspergs Rat in verschiedenen Fragen ein. Zu Joseph Ludwig von Armansperg verwahren die Staatlichen Archive Bayerns eine reichhaltige Überlieferung. Persönliche Unterlagen und Dokumente finden sich im Nachlass Armansperg im Bayerischen Hauptstaatsarchiv. Unterlagen anderer Zweige der Familie liegen in den Staatsarchiven München und Landshut. Die dienstliche Tätigkeit Armanspergs als Staatsbeamter und Minister fand ihren Niederschlag in den Akten verschiedener bayerischer Behörden. Aus diesem Quellenfundus wurden für die kleine Ausstellung etwa 30 Objekte ausgewählt, die zentrale Stationen des Lebens und Wirkens Armanspergs beleuchten. Urkunden, geschäftliche Schreiben, Sitzungsprotokolle, Druckschriften und private Briefe werden ergänzt durch zeitgenössische Gemälde und Lithographien. Die Bayerische Staatsbibliothek und das König Otto Museum in Ottobrunn stellten für die Ausstellung Reproduktionen zur Verfügung. Noch heute erinnern unter anderem die Armanspergstraße in Münchner Stadtteil Harlaching und die Inschrift der Ottosäule in Ottobrunn an Joseph von Armansperg. Eine Zusammenstellung dieser und anderer Erinnerungsspuren runden die Ausstellung ab. Die Ausstellung wurde im Rahmen der Ausbildung im Vorbereitungsdienst 2017/2020 für den Einstieg in der 3. Qualifikationsebene der Fachlaufbahn Bildung und Wissenschaft, fachlicher Schwerpunkt Archivwesen, an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern erarbeitet.

Artikel vom 13.06.2019
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