Umfangreiche Themenpakete

Bürgerversammlung in Perlach lockt viele Bürger an

Am Otto-Hahn-Ring soll die geplante Bebauung im auf und im Umgriff des Siemens-Parkplatzes maßvoller gestaltet werden. Foto: RedN

Am Otto-Hahn-Ring soll die geplante Bebauung im auf und im Umgriff des Siemens-Parkplatzes maßvoller gestaltet werden. Foto: RedN

Perlach · Wie gut, dass man einst die Bürgerversammlungen im 16. Stadtbezirk in eine Veranstaltung für Ramersdorf und eine weitere für Perlach aufgeteilt hat. Allein der Ansturm zur Bürgerversammlung 2019 für den Stadtbezirksbereich Perlach in der Mensa des Schulzentrums an der Quiddestraße in der vergangenen Woche war schon enorm.

Fast 400 Bürger aus Perlach waren gekommen, fast vier Stunden dauerte die Veranstaltung. Die Menschen hatten reichlich Wünsche, Sorgen, vor allem aber über 30 Anträge und Anfragen vorgebracht. Die Bandbreite reichte von Fragen nach dem endgültigen Baubeginn des neuen Kulturzentrums am Hanns-Seidel-Platz bis zu einem überschaubaren Wohnungsbauprogramm und Erhalt des Einzelhandels an der Maximilian-Kolbe-Allee im Süden Neuperlachs bis hin zum aus Sicht der Bürger so wichtigen Erhalt einer Frischluftschneise im Bereich des Stadtrandes und dem angrenzenden Hachinger Tal.

Immerhin: In manchem Teilbereich zeichnen sich zarte Fortschritte ab. So soll etwa im Zuge der Bestrebungen eines privaten Investors an der Maximilian-Kolbe-Allee (wir berichteten) ein städtischer Aufstellungsbeschluss sicherstellen, dass dort neben der geplanten Erweiterung der Wohnkapazitäten auch ausreichend Raum für Einzelhandel und Gewerbe erhalten bleibt. Für seinen diesbezüglichen Sachvortrag bekam BA-Chef Thomas Kauer vonseiten der Bürger reichlich Applaus.

Weniger Frohsinn gerade bei den alteingesessenen Perlachern erweckt derzeit noch die Situation auf der immer noch weitreichenden Brache am Hanns-Seidel-Platz. Gar einen "Skandal" nannte ein Anwohner den Umstand, dass aus seiner Sicht im potentiellen Perlacher Herzland "nichts vorangeht". Derzeit wird der Wohnungsbau durch den privaten Investor zwar forciert und sichtbar vorangetrieben. Doch vom neuen Bürgerhaus fehle nach Einschätzung mancher Versammlungsbesucher jede Spur. Aber auch hier konnte Kauer einen wenigstens relativen Fortschritt vermelden.

Inzwischen sei die Stadt selbst am zunächst fremdvergebenen Projekt dran. Doch auch die künftige Ausgestaltung des Bürgerhauses rief die Skeptiker auf den Plan. Es dürfe kein „reiner Zweckbau“ entstehen. Die Bürger forderten neben einer attraktiven Ausgestaltung vor allem eine eigene Gastronomie mit Gaststätte und Café, ein eigenes Kino sowie einen Veranstaltungssaal auch für größere Anlässe. Erweiterbar auf zumindest 500 Plätze müsse dieser Saal in jedem Fall sein, forderten die Bürger einstimmig.

Reges wie kritisches Interesse der Perlacher wecken derzeit die Bebauungspläne im Umgriff des heutigen Siemens-Großparkplatzes am Otto-Hahn-Ring. Bis zu 750 Wohnungen sind dort geplant (wir berichteten). Während im weiten Rund der Bürgerversammlung durchaus Verständnis für eine dringend notwendige Wohn-Bebauung vorherrschte, soll diese aus Sicht der Bürger freilich um vieles maßvoller ausfallen als derzeit vorgesehen. Bislang ist vorgesehn, die Gebäudekörper dort fünf- und sechsgeschoßig auszugestalten und zudem einige höhere Kopfbauten zu ergänzen. "Zu wuchtig" sei dieses Vorhaben nicht nur aus Sicht einer eigens gegründeten Bürgerinitiative.

Bei der Bürgerversammlung forderten die Perlacher explizit eine "maßvolle Bebauung mit zwei bis vier Geschoßen". Die Perlacher forderten deshalb eine Überarbeitung der aktuellen Entwürfe. Zudem solle ein neu ausgearbeiteter Entwurf zunächst seitens des Bezirksausschusses geprüft und diskutiert werden, ehe die zuständigen Gremien der Stadt darüber endgültig befänden.

Fast schon eine Randnotiz im Vergleich zu früheren Veranstaltungen bildete in diesem Jahr das Thema Verkehr. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 wünschen sich die Perlacher für den Verlauf der Albert-Schweitzer-Straße zwischen Ständler- und Quiddestraße. Kritisch beäugt wurde auch die Situation des LKW-Parkens.

Grundsätzliche Brummi-Parkverbote wünschten sich die Anwesenden für den Bereich entlang des Adolf-Baeyer-Damms sowie für Teilbereiche der Naila- und der Carl-Wery-Straße im Perlacher Süden. Am hoch frequentierten Pfanzeltplatz soll eine Kurzparkzone entstehen. RedN

Artikel vom 04.06.2019
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