Sichtbare und unsichtbare Grenzen

München/Altstadt · Sag Schibbolet! Ausstellung im Jüdischen Museum

Desert Bloom, 2011 von Fazal Sheik aus der Ausstellung "Sag Schibbolet!". Foto: Fazal Sheik

Desert Bloom, 2011 von Fazal Sheik aus der Ausstellung "Sag Schibbolet!". Foto: Fazal Sheik

München/Altstadt · Ausgehend von der biblischen Erzählung von der Flucht der Efraimiter vor den siegreichen Gileaditern und ihrem tödlichen Scheitern an den Ufern des Jordans, lädt das Jüdische Museum München internationale Künstler_innen dazu ein, Grenzen in aller Welt kritisch zu betrachten.

Die Ausstellung

Seit 29. Mai (bis 23. Februar 2020) präsentiert das Jüdische Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, mit „Sag Schibbolet! Von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen“ eine Ausstellung die in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems entstanden ist. Kuratiert von Boaz Levin beschäftigen sich zwölf internationale Gegenwartskünstler_innen auf kritische Weise mit dem Phänomen Grenzen. Gezeigt werden großformatige Fotografien, Objektinstallationen und Videokunst. Ergänzt werden die Kunstwerke durch Hörstationen, die Münchner Flucht- und Grenzerfahrungen aus den 1930er und 1940er Jahren thematisieren. Speziell für die Ausstellung in München neu interpretiert und erweitert wurde die Installation „Say Parsley“ von Caroline Bergvall.

Die Ausstellung erstreckt sich über alle Ebenen des Jüdischen Museums. Im Foyer erwartet die Besucher_innen eine großformatige Installation des Fotokünstlers Arno Gisinger. Im zweiten Obergeschoss sind sieben Arbeiten in drei thematische Sektionen — „(Un-)Natürlichen Grenzen“, „Europa: Union oder Festung“ und „Kapital und Arbeit“ — zu sehen. Darunter Videoinstallationen von Ovidiu Anton, Pınar Ö?renci, Fiamma Montezemolo und Ryan Jeffrey/Quinn Slobodian, fotografische Installationen von Mikael Levin, Leon Kahane und Fazal Sheikh sowie eine Rauminstallation von Vincent Grunwald.

Im ersten Obergeschoss schließt daran eine große fotografische Installation von Sophie Calle zu den Grenzen „zwischen privatem und öffentlichem Raum“ an. Dazu eine multimediale Arbeit von Zach Blas zu „biometrischen Grenzen“ und in der letzten Sektion, die „Sprache und Grenzen“ thematisiert, Installationen von Caroline Bergvall und Lawrence Abu Hamdan. Hörstationen, die Grenzsteinen an den Außengrenzen des Deutschen Reichs in den 1930ern und 1940ern nachempfunden sind, ziehen sich über alle Ebenen des Hauses, bis hinab in die Räumlichkeiten der Dauerausstellung.

Öffentliche Rundgänge zu Highlights im Jüdischen Museum München (60 Minuten, Teilnahme kostenlos mit Eintrittskarte, ohne Anmeldung) immer Samstag und Sonntag, 11 und 12.30 Uhr; Sonntags, 15 Uhr, Führungen zu "Sag Schibbolet! Von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen". Am Dienstag, 18. Juni, 14 Uhr, findet ein Rundgang für Senior_innen durch diese Ausstellung statt, Teilnahme kostenlos mit Eintrittskarte. Ein Kuratorenrundgang mit Nikolaus Hagen ist am Mittwoch, 26. Juni, 17 Uhr, Teilnahme kostenlos mit Eintrittskarte. Rundgang für Lehrkräfte mit einer Einführung in die Ausstellung Sag Schibbolet! Von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen ist am Donnerstag, 27. Juni, 16 Uhr, Eintritt frei, Teilnahme kostenlos.

Artikel vom 22.05.2019
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