Vortrag in der Erlöserkirche

Schwabing · Thema "Das Heilige"

Prof. Tim Lorentzen spricht über das Kriegsgedenken nach 1918 und die gefährliche religiöse Heldenverehrung. Foto: VA

Prof. Tim Lorentzen spricht über das Kriegsgedenken nach 1918 und die gefährliche religiöse Heldenverehrung. Foto: VA

Schwabing · Auch im Jahr 2019 bietet die Erlöserkirche an der Münchner Freiheit wieder eine hochkarätige Vortrags- und Diskussionsreihe an. Wie schon in den vergangenen Jahren konnten wieder namhafte Fachleute gewonnen werden, die das Jahresthema „Das Heilige“ aus verschiedensten Sichtweisen beleuchten.

Im Gemeindehaus der Erlöserkirche, Ungererstraße 17, 2. Stock, spricht am Montag, 5. Mai, 19 Uhr Prof. Dr. Tim Lorentzen, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, über „Heilige Helden, trotzige Trauer. Religiöses Kriegsgedenken nach 1918“. Als der Erste Weltkrieg sein Ende fand, hatten die Kampfhandlungen fast 10 Millionen Tote gefordert. Überall in Europa setzte eine intensive Trauerarbeit ein.

Die Schreckensbilanz war jedoch gerade für die Deutschen angesichts von Kriegsschuld und Niederlage kaum sinnvoll zu verarbeiten. Darum wurde die allfällige Trauer um Angehörige rasch durch eine religiöse Heldenverehrung überhöht, die auf künftige Rache vorbereiten sollte. Der Vortrag zeigt an ausgewählten Beispielen, wie sich Trauer und Trotz in der religiösen Erinnerungskultur der Weimarer Republik zu einem gefährlichen Cocktail vermischten.

Neben dem Umgang mit Kriegerdenkmalen im kirchlichen Raum werden auch Möglichkeiten einer versöhnlichen Europäischen Erinnerungskultur diskutiert.

Artikel vom 30.04.2019
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