Steinalt – aber hochaktuell

Das Paläontologische und Geologische Museum in der Maxvorstadt

Im Erdgeschoss des Lichtshofs gibt es beeindruckende Großfossilien zu entdecken. F: SNSB

Im Erdgeschoss des Lichtshofs gibt es beeindruckende Großfossilien zu entdecken. F: SNSB

Maxvorstadt · Fossilien und Gesteine, Knochen und Skelette, wie auch mikroskopisch kleinste Organismen von allen Kontinenten unseres Planeten – wer ist nicht fasziniert von den Zeugen unserer vorzeitlichen Tier- und Pflanzenwelt und den allgegenwärtigen Spuren der erdgeschichtlichen Vergangenheit?

Die zu den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) gehörende Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie (BSPG) beherbergt mit mehr als 2,5 Millionen Objekten und Serien eine der größten paläontologisch-geologischen Sammlungen Deutschlands. Darunter befinden sich auch zahlreiche „Schätze“ früherer Expeditionen und naturkundlicher Forschungsfahrten seit dem späten 19. Jahrhundert. Und einen Teil davon kann man in Augenschein nehmen, bei einem Besuch nahe des Königsplatzes ist der öffentlich zugängliche Teil der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie. Es widmet sich der Entwicklungsgeschichte der Erde und des Lebens und zeigt Fossilien von Tieren und Pflanzen aus allen Epochen der Erdgeschichte.

"Ein Besuch ist schon für Kinder ab dem Vorschulalter spannend", sagt Sammlungsdirektor Prof. Dr. Gert Wörheide, "insbesondere durch die beeindruckenden Großobjekte: etwa ein Dreihorndinosaurier-Schädel (Triceratops) im Original im Lichthof". Das Museumspädagogische Zentrum bietet auch Führungen für Schulklassen im Paläontologischen und Geologischen Museum an, die sehr nachgefragt seien. "Im Geologischen Museum", das sich im gleichen Gebäude befindet, "können Kinder durch Anfassen und Ertasten selber erfahren welche Vielfalt an unterschiedlichen Gesteinen es gibt".

Die paläontologische und geobiologische Forschung (erforscht die Interaktion von Organismen mit ihrer Umwelt) ist hochaktuell: "Sie liefert wichtige Erkenntnisse über die Faktoren die früher Veränderungen in den Gemeinschaften von Lebewesen und den Lebewesen selber verursacht haben – also in Zeiten ohne menschlichen Einfluss auf die Umwelt – und zum Beispiel Massenaussterben verursachten. Die Bewertung der derzeitigen rapiden Veränderungen unserer Umwelt, z. B. durch den Klimawandel und das Artensterben, und Voraussagen für die Zukunft, können nur erfolgen durch eine Reflektion mit den natürlichen Prozessen im Laufe der Erdgeschichte".

Ab dem 10. Mai startet eine neue Fotoausstellung im Paläontologischen Museum zum Thema „Faszination Bernstein“. Ab 4. September folgt eine größere Sonderausstellung zu „Paläo-Art – Fossildarstellungen vom Jugendstil in die Moderne“. Der Eintritt ins Museum ist frei (Zugang nicht barrierefrei). Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 8 bis 16 Uhr, Freitag, 8 bis 14 Uhr. Am Wochenende und an Feiertagen ist geschlossen, außer am 1. Sonntag im Monat: geöffnet 10 bis 16 Uhr. Um 11.30 und um 14.30 Uhr gibt es Multimedia-Vorführungen und ein Kinderquiz zur aktuellen Ausstellung. Derzeit finden im Museum Umbauten statt, aktuelle Infos gibt es auf der Homepage unter www.palmuc.org

Die Anfänge der heutigen Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie liegen im Jahr 1759. Ab 1843 befand sich die Paläontologische Sammlung in der "Alten Akademie" an der Neuhauserstraße und erhielt die offizielle Bezeichnung "Paläontologisches Museum". Nach Kriegsende bezogen die Paläontologische und die Geologische Sammlung sowie die gleichnamigen Universitätsinstitute das Gebäude Richard-Wagner-Straße 10, der früheren königlich-bayerischen Kunstgewerbeschule in der Maxvorstadt. M. Leis

Artikel vom 24.04.2019
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