Uraufführung in St. Joseph: Kindermusical »Joseph der Träumer« / Festwoche

Fetzige Melodien und ...

Das Kinder-Musical »Joseph, der Träumer« begeisterte kleine und große Besucher.	Foto: rme

Das Kinder-Musical »Joseph, der Träumer« begeisterte kleine und große Besucher. Foto: rme

Maxvorstadt · »Wir sind die Kleinen in der Gemeinde, wir sind das Salz in der Suppe, ohne uns geht´s schief«, so tönt es aus über 100 Kinderkehlen. Der Pfarrsaal von St. Joseph ist bis auf den letzten Platz besetzt, Altersdurchschnitt 5 bis 6 Jahre.

Zur Einstimmung werden noch ein paar gemeinsame Lieder gesungen, fröhlich und aus Leibeskräften, und dann ist es soweit: Das Licht geht aus und die Welturaufführung des Kinder-Musicals »Joseph, der Träumer« beginnt.

Wochenlang hat der Kinderchor der Pfarrei dafür geprobt – unter der bewährten Regie von Martin Decker, der Musik und Texte selbst geschrieben hat. Mit feinem Gespür für die kindliche Wahrnehmung und mit einer Situationskomik, die auch die Erwachsenen immer wieder zum Schmunzeln bringt, erzählt Decker die Geschichte des alttestamentlichen Joseph. Von seinen eifersüchtigen Brüdern wird dieser Joseph als Sklave nach Ägypten verkauft und erlebt dort als Traumdeuter einen sagenhaften Aufstieg.

Und auch die Kinderherzen im Pfarrsaal erobert er im Sturm, der wackere kleine Joseph mit seiner »coolen« Sonnenbrille, der Träumer, den zunächst keiner ernst nehmen will. Die fetzigen Melodien, teilweise richtige Ohrwürmer, tun ein Übriges, um das junge Publikum zu Begeisterungsstürmen hinzureißen. Die Eröffnung der »Josephswoche«, mit der die Gemeinde ihr 90jähriges Bestehen und zugleich den 100. Geburtstag ihrer Pfarrkirche feiert, ist gelungen.

»Die Kinder sollen sich in unserer Pfarrei daheim fühlen können«, erklärt Gemeindepfarrer Pater Siegfried Huber. Man merkt ihm an, dass es ihm ernst ist mit seinen jüngsten »Schäflein«. Und die scharen sich ihrerseits auch voll Begeisterung um den pfiffigen Kapuzinerpater – ebenso wie um Schwester Archangelis, die den der Pfarrei angeschlossenen Hort in der Georgenstraße leitet.

Daneben gibt es in St. Joseph einen Kindergarten, fünf verschiedene Eltern-Kind-Gruppen, den »Superhasen-Treff«, mehrere Singkreise und sogar einen »Musikgarten« für die Ein- bis Dreijährigen. Für die Kirchenmusik ist in St. Joseph seit diesem Jahr auch ein »Josef« zuständig, mit Nachnamen Stahuber. Unterstützt wird er von Musical-Komponist Martin Decker, der seit 4 Jahren ehrenamtlich für die Gemeinde tätig ist.

Hauptberuflich arbeitet er als Pastoralreferent in Harlaching und unterrichtet nebenbei an der Bayerischen Theaterakademie. Doch St. Joseph, wo er aufgewachsen ist, bedeutet für ihn wie für viele andere Gemeindemitglieder immer noch ein Stück Heimat. Das allein ist bereits ein ausreichender Grund zum Feiern. Da es aber noch viele weitere gute Gründe zum Danken und Gedenken gibt, geht die Jubiläumsfeier der Pfarrei im Oktober weiter. rme

Artikel vom 21.03.2002
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