Ab Ostern sollen Patrouillen für Ordnung sorgen

Aufpasser im Englischen Garten

Bereits vor einigen Jahren gab es schon einmal sogenannte »schwarze Sheriffs«, die rund um den Chinesischen Turm für Recht und Ordnung sorgten.	Foto: ct

Bereits vor einigen Jahren gab es schon einmal sogenannte »schwarze Sheriffs«, die rund um den Chinesischen Turm für Recht und Ordnung sorgten. Foto: ct

Schwabing · Die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings locken wieder hunderte von Münchnern in ihren Lieblingspark: Den Englischen Garten.

Doch damit beginnt auch wieder die Zeit der Probleme: Radl-Rambos, uneinsichtige Hundebesitzer, Junkies und rücksichtslose Picnick-Fans verwandeln Münchens grüne Lunge in eine Müllkippe.

Allein im letzten Jahr blieben 80 Tonnen Müll liegen. Tendenz steigend. Finanzminister und oberster Dienstherr der bayerischen Gärten, Schlösser und Seen, Kurt Faltlhauser schlug bereits im Dezember Alarm. Nach einem Gespräch mit Thomas Köster, dem Verwaltungschef des Englischen Gartens entschied das Ministerium jetzt, eine Ordnungstruppe einzuführen.

Engagierte Münchner im Alter zwischen 20 und 55 Jahren werden für Patrouillengänge durch die Parkanlage gesucht. Sieben Euro pro Stunde bei maximal zwölf Einsatztagen im Monat gibt es für das freiwillige Engagement. Im Umgang mit dem oft problematischen Klientel ist jedoch viel Fingerspitzengefühl gefragt. Aber auch Ortskenntnis, denn die Kontrolleure sollen auch Ansprechpartner für Unkundige sein. Sie sollten wissen wo es Fahrräder zu mieten gibt und wie man zum nächsten Biergarten findet.

Die neuen Park-Sheriffs sollen umfangreiche Rechte bekommen. Die Polizei wird sie mit Funkgeräten ausrüsten, über die ständig Kontakt zur Schwabinger Polizeiinspektion gehalten wird. So ist im Ernstfall schnelle Hilfe garantiert. Die Aufpasser sollen mehr Kompetenzen als ein privater Wachdienst bekommen. So dürfen sie beispielsweise Personalien von Unruhestiftern und Vandalen aufnehmen. Sie sollen sogar testen dürfen, ob ein Hund seinem Herrchen gehorcht. Im Gespräch ist auch eine Uniform für die Freiwilligen.

Wenn alles nach Plan läuft, wird die erste Patroullie ereits an den Osterfeiertagen auf Kontrollgang gehen.

Artikel vom 21.03.2002
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