Stiftungsrats-Vorsitzender Ude: Das Land ist im Wandel

Äthiopien braucht Unterstützung

Für seinen Einsatz in Äthiopien hängte Karlheinz Böhm (1928 - 2014) den Schauspielberuf an den Nagel. Foto: Menschen für Menschen

Für seinen Einsatz in Äthiopien hängte Karlheinz Böhm (1928 - 2014) den Schauspielberuf an den Nagel. Foto: Menschen für Menschen

München · Vor fünf Jahren endete die 21-jährige Amtszeit von Christian Ude als Oberbürgermeister von München. Seither steht der inzwischen 71-Jährige weniger in der Öffentlichkeit.

Wenn doch, dann als Buchautor oder Kabarettist, doch auch seine politische Meinung ist nach wie vor gefragt. In Gesprächen Anfang April hat Ude mehr Unterstützung für Äthiopien gefordert. Das Land befinde sich seit einem Jahr in einem rasanten, sichtbaren Wandel. Das Engagement für das nordostfrikanische Land drückt sich beim Ude auch in seinem Amt als Vorsitzender des Stiftungsrates von "Menschen für Menschen - Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe" aus.

"Wenn wir wollen, dass Äthiopien weiter friedlich bleibt und demokratischer wird, wenn wir wollen, dass Äthiopien zu einem stabilen Faktor in Afrika wird und wenn wir wollen, dass es den Menschen dort langfristig besser geht, dann braucht Äthiopien gerade jetzt unsere Hilfe“, betonte Christian Ude in Wiesbaden und Düsseldorf. „In Äthiopien gibt es, seit dort der Premierminister Abiy Ahmed Ali regiert, einen wahrnehmbaren Wandel. Diese positive Entwicklung müssen wir aus Deutschland und Europa unterstützen. Ich bin überzeugt, dass eine effektive und abgestimmte Entwicklungszusammenarbeit – auf Augenhöhe und unter Mitwirkung der Betroffenen – nachhaltige Perspektiven für die Bevölkerung vor Ort schaffen und fördern kann.“

Ein großes Problem in Äthiopien ist die hohe Arbeitslosigkeit Jugendlicher. Nach Schätzungen ist nahezu jeder vierte junge Mensch zwischen 15 und 24 Jahren in Äthiopien ohne eine feste Beschäftigung. "Wir werden deshalb neue Schwerpunkte in unserer Arbeit setzen", erklärte Dr. Sebastian Brandis, Sprecher des Vorstands von Menschen für Menschen. Geplant sei die stärkere Förderung von sogenannten Kooperativen, zum Beispiel im Bereich der Honig- oder Speiseölproduktion, um damit die einzelnen Aktivitäten einer Wertschöpfungskette in einer Region auf- und auszubauen.

"Staatliche Maßnahmen allein werden langfristig allerdings nicht ausreichen, die Lebensbedingungen der Menschen in Afrika dauerhaft zu ändern. Wir brauchen Unternehmen und Organisationen, die einen echten Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit vor Ort leisten“, so Sebastian Brandis, der gemeinsam mit Ude auch für Spenden aus der Münchner Bevölkerung für Äthiopien wirbt.

Artikel vom 11.04.2019
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