Geschäfte an der Maximilian-Kolbe-Allee bald alle weg?

Neuperlach · Nahversorgung gefährdet

"Die Ladenpassage an der Maximilian-Kolbe-Allee muss auf jeden Fall erhalten bleiben." Dafür haben sich deutlich die SPD im Münchner Rathaus sowie der örtliche Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach ausgesprochen. Foto: RedN

"Die Ladenpassage an der Maximilian-Kolbe-Allee muss auf jeden Fall erhalten bleiben." Dafür haben sich deutlich die SPD im Münchner Rathaus sowie der örtliche Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach ausgesprochen. Foto: RedN

Neuperlach · Alarmstimmung in Sachen Nahversorgung herrscht derzeit im Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach. Grund: Die Zukunft der beliebten Ladenzeile an der Maximilian-Kolbe-Allee ist ernsthaft im Bestand gefährdet.

Etwa 20 Gewerbetreibenden aus dem Umgriff der Fußgänger-Meile zwischen Maximilian-Kolbe-Allee 8 bis 14 droht wegen einer baulichen Aufstockung und Umwandlung auf Hausnummer 8 die Kündigung. Insgesamt soll im erweiterten Bau nur noch Raum für Wohnen sein. Neben rund 40 neuen Wohneinheiten sollen dann auch die angesprochenen Gewerbeareale Platz machen für 19 weitere Wohnungen. Ein Vorhaben des örtlichen Investors, dass jetzt sowohl die SPD-Stadtratsfraktion wie auch den örtlichen Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach auf den Plan rief.

Die Sozialdemokraten im Rathaus um die beiden Wortführerinnen in der Sache, die Stadträtinnen Bettina Messinger und Heide Rieke, fordern anstelle der reinen Wohnraumwandlung eine Bestandsicherung für die bestehenden Gewerbebereiche.

Unter das beziehungsreiche Motto einer "Stadt der kurzen Wege" haben die Sozialdemokraten auch das Neuperlacher Areal gestellt. Hier müsse die Nahversorgung weiter etabliert bleiben – sei sie doch ein wichtiger Faktor für die Menschen der Umgebung. Diese Bedeutung werde noch dadurch gesteigert, dass in der direkten Umgebung der Fußgänger artigen Einkaufszone viel neuer Wohnraum entstehe. "Genauso wichtig ist es aber auch, dass die bestehende Nahversorgung erhalten beziehungsweise sogar ausgebaut wird", fordern Messinger und Rieke in ihrem Vorstoß. Damit solle gewährleistet bleiben, dass "lange Wege und zusätzlicher Fahrverkehr vermieden werden" und eine "fußläufige Erreichbarkeit erhalten wird".

Das örtliche Stadtteilgremium bläst ins gleiche argumentative Horn. Auch dort regt sich deutlich artikulierter Widerstand gegen eine reine Wohn-Umwandlung der angestammten Gewerbe- und Ladeneinheiten. "Willen zum Erhalt des Gewerbes" überschreibt der Bezirksausschuss seine entsprechende Forderungsnote an die Adresse der für die mögliche Umwandlung zuständigen, städtischen Lokalbaukommission (LBK). "Die LBK sollte bei diesen Planungen sehr genau hinsehen", lautet die Forderung des BA. Es gehe dabei nicht nur um das Aufrechterhalten einer wichtigen Nahversorgungs-Anlaufstelle im Quartier. Auch die Existenzgrundlage der Betreiber von Ladengeschäften und Gewerbe in der Maximilian-Kolbe-Allee sei durch das Vorhaben im bisher propagierten Zuschnitt ernsthaft gefährdet. RedN

Artikel vom 10.04.2019
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