Sorgen um den Quellbach

Diskussionen um Naturschutz im BA

Harlaching/Untergiesing · Früher hatten bis zu sieben Quellen jenen Siebenbrunner- oder Harlachinger Quellbach mit reinstem Quellwasser auf seiner Nordost-Route am Tierpark Hellabrunn vorbei bis zu seiner Einmündung in den Auer Mühlbach gespeist.

Heute sprudelt nur noch wenig, sind viele der Quellen auch durch Baumaßnahmen im Zoo und in dessen Umfeld längst versiegt. Ein ganzer Abschnitt des Baches im südlichen Bereich war sogar ausgetrocknet. Interventionen auch örtlicher Bürger hatten im Sommer letzten Jahres dazu geführt, dass auch dieser südliche Bachbereich wieder Wasser führt.

Doch die Initiatoren der letztjährigen Revitalisierung machen sich vor allem auch Sorgen um die Qualität des Wassers und um dessen weitere Zukunft. „Nur durch eine Ausweisung als Biotopbereich wäre dieses Kleinod am Fuß des Isarhochufers zu retten“, forderten sie auch gegenüber dem örtlichen Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching. Dazu, so die Naturschützer, müsse der angrenzende Siebenbrunner-Parkplatz „zumindest zurückgedrängt und durch Baumstämme abgesichert werden“. Die Initiatoren verwiesen auch auf Vergleichswerte. „Fünf Meter Abstand zu Fließgewässern sollen Bauern nach der jüngsten Abstimmung zum Bienensterben einhalten – was für die Landwirtschaft gilt, soll auch für die Stadt gelten.

Gleich auch noch eine künftige, klare Richtungsentscheidung der örtlichen Politik fordern die Bürger ein. Durchaus „bewusst“ sei man sich zwar der Parkplatzsituation am Tierpark. „Doch der Autoverkehr im Landschaftsschutzgebiet soll nicht gefördert werden (etwa durch ein Parkhaus), sondern ausgebremst werden. Der Bezirksausschuss wollte in den Details so weit nicht gehen. Allerdings sprach sich das Gremium nach kurzer Diskussion dafür aus, das Bürgeranliegen durch die zuständigen Referate der Stadt prüfen zu lassen.

Dazu forderte das Gremium mit klarer Stoßrichtung Richtung Stadt, die Gebiete in den Isarauen „endlich genau zu kartieren und auch eine Auflistung der Flora-Fauna-Habitat- sowie der ausgewiesenen Landschafts- und Naturschutzgebiete beizusteuern. Basierend darauf will der BA das Thema weiter erörtern. Die Trennlinien zeichneten sich auch an den Wortmeldungen ab. Christa Knappik (SPD) als erklärte Parkhausgegnerin sprach für eine Ausweisung des Gebietes als „naturgeschützter Bereich“. Ferdinand Brinkmöller (CSU) warnte vor „blindwütigem Naturschutz“. Es gelte, das Parkhaus zu realisieren. Diese Diskussion freilich wird andernorts abschließend zu diskutieren sein. RedH

Artikel vom 09.04.2019
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