Kolumne von Gabriele Müller, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Haar b. M.

»Was Haar bewegt« - Mobilität gewährleisten durch städtebauliche Grundsätze

Gabriele Müller, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Haar bei München. Foto: Gemeinde Haar

Gabriele Müller, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Haar bei München. Foto: Gemeinde Haar

Haar · Mobilität ist eines unserer Kernthemen 2019 in Haar. Wir arbeiten an einem integrierten Mobilitätskonzept für die ganze Kommune, bei dem das Auto nicht automatisch Vorfahrt hat. Auf die ersten Ergebnisse, die der Planungsverband vorlegte, sind wir tatsächlich ein wenig stolz.

Demnach sind überdurchschnittliche viele Menschen zu Fuß, mit dem Radl oder mit dem Bus auf den innerörtlichen Straßen unterwegs. Auch haben die Haarer*innen weniger Autos als in anderen Landkreisgemeinden. Nur die Oberschleißheimer*innen sind noch sparsamer.
Wer häufig freiwillig aufs Auto verzichtet, braucht kurze Wege, Läden, Ärzte, Apotheken und öffentliche Einrichtungen in der Nähe – wie wir es in Haar haben. Hinzukommen verkehrsregelnde Maßnahmen wie Tempo 30 Zonen und ein verzweigtes Radwegenetz.

Seit vielen Jahren achten wir mit unseren städtebaulichen Leitlinien »Haar 21« darauf, dass wir die Läden im Ort stärken und nicht auf der grünen Wiese ansiedeln, dass wir standortangepasst bauen und Nachverdichtung bevorzugen, um Grünräume und unsere Ortsteile zu sichern und weniger Fläche zu versiegeln.

Dennoch nimmt der Verkehr auch in Haar weiter zu. Die meisten Autos fahren durch Haar durch auf der B 304 und der B 471. Auch die nahe Autobahn ist Segen und Fluch zugleich. Die erstklassige Anbindung ist gut für unsere Unternehmen und für unsere Freizeitgestaltung. Gibt es dort aber Staus, läuft leider auch unser innerörtliches Straßennetz zu.

Anhand der Ergebnisse einer engagierten Bürgerwerkstatt feilen wir derzeit an neuen Mobilitätskonzepten und stellen Leitziele dafür auf. Einen Schwerpunkt werden wir dabei auf die Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel setzen. Mit dem MVG Mietrad-System machen wir einen ersten Schritt, den Radverkehr weiter zu stärken. Ein Ortsbus für Eglfing, Unter-Haar und die Klinik ist beantragt.

Natürlich beschäftigen wir uns auch weiter mit der Leibstraße. Die Haarer*innen zu Versuchskaninchen zu machen und einfach mal eine Einbahnlösung auszuprobieren, halte ich nicht für den richtigen Weg. Wir wollen den Verkehr nicht verlagern, sondern die Auswirkungen vorher prüfen.

Einig sind wir uns über das Ziel: mehr Aufenthaltsqualität und weniger Verkehr in unserer Haupteinkaufsstraße. Qualifizierte Vorschläge werden wir unseren Bürger*innen im Herbst vorstellen.

V.i.S.d.P.: Gabriele Müller

Artikel vom 08.04.2019
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