Festveranstaltung mit Führungen, Vorträgen und Film im Botanischen Garten

Vom Amazonas zurück an die Isar

Martius war der zweite Direktor des Botanischen Gartens in München, der damals noch in Stachusnähe lag; die Büste war dort aufgestellt. Heutiger Standort ist der Botanische Garten München-Nymphenburg. F.: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg

Martius war der zweite Direktor des Botanischen Gartens in München, der damals noch in Stachusnähe lag; die Büste war dort aufgestellt. Heutiger Standort ist der Botanische Garten München-Nymphenburg. F.: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg

München/Nymphenburg · Zur Erinnerung an die über 200 Jahre zurückliegende Reise und den 150. Todestag des Brasilienforschers und Münchner Botanikers Carl Friedrich Philipp von Martius findet am Mittwoch, 10. April im Botanischen Garten (Menzinger Str. 65) eine Festveranstaltung statt, in deren Mittelpunkt ein Film steht, der an die beiden bayerischen Naturforscher Martius und Spix erinnert.

Carl Friedrich Philipp von Martius ist der Botaniker, der im 18. Jahrhundert weit über Bayern hinaus eine wesentliche Rolle sowohl in der Erfassung brasilianischer tropischer Pflanzen als auch in der Pflege lebenden Materials im ersten Botanischen Garten Münchens spielte. Auch heute noch sind die Aufsammlungen und Ergebnisse der von Österreich ausgerichteten Forschungsreise nach Brasilien, an der Martius zusammen mit dem ebenfalls in München wirkenden Zoologen Johann Baptist von Spix teilnahm, für die Forschungen in Botanik, Zoologie und Ethnographie von großer Bedeutung. Die Reise der beiden Naturforscher begann am 10. April 1817. An diesem Tag stachen die Schiffe Augusta und Austria mit dem Ziel Brasilien in Triest in See. Dreieinhalb Jahre später, am 10. Dezember 1820 kehrten Martius und Spix nach München zurück.

Martius, der bayerische Humboldt?

Der 25-minütige Film mit dem Titel „Das Siebengestirn“ wurde von Angelika Weber M.A. als Jubiläumsfilm anlässlich der ersten europäischen Expedition nach Brasilien (1817-1820) gedreht. Weber schreibt dazu: „Was uns bis heute im Innersten bewegt und nur teilweise erforscht ist: das zeigen uns beispielhaft die großen Leistungen der bayerischen Naturforscher Carl Friedrich Philipp von Martius (1794-1868) und Johann Ritter von Spix (1781-1826). Originale Dokumente, Reiseberichte und Exponate von unschätzbarem Wert führen uns in eine verborgene Welt, die aktuell neu zu entdecken ist. Alexander von Humboldt und Johann von Goethe gehören zu den großen Bewunderern von Martius und Spix.

Die Gegenüberstellung von Aufnahmen, gedreht in Rio de Janeiro und Umgebung, mit den historischen Zeichnungen des österreichischen Landschaftsmalers Thomas Ender, Mitglied der Brasilien-Expedition, sind sehr aufschlussreich. In zwei den Film einrahmenden, halbstündigen Vorträgen geht es unter dem Motto „Alle Bücher im Gepäck?“ (Dr. Wesche) zum einen um die Vorbereitungen, die Martius für die Reise traf und zum anderen unter dem Titel „Vom Amazonas zurück an die Isar – Martius in München“ (Prof. Dr. Grau) um die Schilderung der Einbettung Martius' in das statische Leben zuhause.

Zu Beginn der abendlichen Festveranstaltung wird Professor Renner, Direktorin des Botanischen Gartens und der Botanischen Staatssammlung, der Frage nachgehen, ob man Martius als „bayerischen Humboldt“ bezeichnen kann.

Zur Abrundung der Veranstaltung werden am Nachmittag eine Führung im Botanischen Garten und eine Führung im Herbarium zum Thema Martius und Spix angeboten. Es geht ab 16 Uhr los mit der Führung „Auf den Spuren von Martius und Spix“. Treffpunkt: vor dem Gewächshauseingang. Teilnahme mit gültiger Eintrittskarte in den Botanischen Garten, dann um 17.00 Uhr mit „Pflanzenschätzen von Martius und Spix“. Treffpunkt: im Foyer des Botanischen Instituts, Eingang Menzinger Str. 67, Eintritt frei.

Ab 19.00 bis ca. 21 Uhr kommen Vorträge und Film - Eintritt frei im Botanischen Institut, Großer Hörsaal.

Artikel vom 07.04.2019
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