Multimedia-Raum am Carl-Orff-Gymnasium bietet neue Form des Unterrichts

Evolution an der Schule

Eine neue Form des Unterrichts hat am Unterschleißheimer Carl-Orff-Gymnasium Einzug gehalten. Computer sollen helfen, den Lernstoff zu vermitteln. Foto: cr

Unterschleißheim · Die ersten Unterrichtsstunden hat er bereits hinter sich: der zweite Multimedia-Computerraum am Unterschleißheimer Carl-Orff-Gymnasium.

Vor wenigen Tagen hat der Zweckverband »Staatliche weiterführende Schulen in Unterschleißheim« den Raum mit 18 Schülerarbeitsplätzen an Schulleiter Rolf Berg übergeben.

Der Raum soll unterrichtsübergreifend genutzt werden, wie Wolfgang Pfützenreiter, der verantwortliche Lehrer, erläutert. Mit Unterstützung von Lernprogrammen wird der Unterricht in Fächern wie Geographie, Geschichte, Biologie oder Chemie bereichert werden. »Diese Programme bringen das Lehrmaterial den Schülern auf anschauliche Weise nahe«, so Pfützenreiter. Die sind von dem Unterrichtskonzept begeistert.

Damit ein Lehrer nicht vor dem Unterricht 18 CD-ROMs verteilen muss, von denen er möglicherweise nicht mal alle zurück bekommt, sind die PCs an einen Zentralrechner angeschlossen. Auf diesem Server ist die Software installiert und kann von den Rechnern im Multimedia-Raum genutzt werden.

»Die Lehrer werden damit keineswegs überflüssig«, bremst Pfützenreiter die Skeptiker. Die Aufgaben der Lehrer, die sich selbst mit Schulungen vorbereiten, lägen dann vielmehr noch im pädagogischen Bereich, um sicher zu stellen, dass die gestellten Aufgaben gemacht, der Unterrichtsstoff verstanden wurde und angewendet werden kann.

Der Unterricht als solcher habe eine Entwicklung, eine regelrechte Evolution erlebt, meint Pfützenreiter. »Hat der Lehrer früher Vorträge gehalten, konnten später Arbeitsblätter und Overhead-Folien als Hilfsmittel eingesetzt werden.« Die neueste Entwicklungsstufe sei eben ein solcher Multimedia-Raum, wie er jetzt den Carl-Orff-Schülern zur Verfügung stehe.

Der Schulzweckverband hat in den Raum insgesamt 83.000 Euro investiert. Die Deutsche Telekom hat ihren Teil mit dem bundesweiten Programm »T@School« beigetragen. Damit sollen alle Schulen auf Antrag kostenlos ans Internet angeschlossen werden. Um einen leistungsfähigen Anschluss zu garantieren, hat sich der Zweckverband für die Breitbandtechnik ADSL entschieden.

»Bevor hier alles einwandfrei läuft, werden hier erstmal die 'Cracks' unter den Schülern kommen und uns zeigen, wo noch Sicherheitslücken sind«, vermutet Pfützenreiter. Bis der Raum also ohne Probleme genutzt werden kann, wird noch einige Zeit vergehen, aber dann stehen den Schülern am Carl-Orff-Gymnasium in Unterschleißheim völlig neue und hochmoderne Lehrmittel zur Verfügung. cr

Artikel vom 20.03.2002
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