Hinschauen, wo andere wegsehen

Impulse zur Armutsüberwindung in der Mohr-Villa

Foto: VA

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Freimann · 16 Millionen Bundesbürger sind laut Statistischem Bundesamt von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen, jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf. Damit verbunden sind oftmals schlechte Bildungschancen, eine mangelhafte Gesundheit und das Gefühl, von der Gesellschaft abgehängt zu sein.

Eine Vernissage in der Mohr-Villa, Situlistraße 73, am Donnerstag, 4. April, um 16.30 Uhr, deckt solche Missstände auf. Die Foto-Ausstellung geht sodann von 5. April bis 28. April, dienstags, mittwochs 11-14 Uhr; donnerstags 11-14 und 17.30-19.30 Uhr.

Die RTL II-Sozialreportagen „Hartz und herzlich“ und „Armes Deutschland“ geben Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Menschen, die in Deutschland am Rande der Armutsgrenze leben. Die Fotografin Magdalena Possert hat die Dreharbeiten begleitet. Dabei sind berührende Porträts entstanden. Mit der Foto-Ausstellung wird das Thema Armut in den öffentlichen Raum gebracht und macht Menschen sichtbar, die von der Gesellschaft oft vergessen werden. Die Protagonisten aus den Dokumentationen erzählen in den Bildern ihre Geschichten – nah, unverfälscht und vor allem menschlich.

„Ich wünsche mir, dass die Menschen auf den Bildern genauso gesehen werden, wie ich sie hinter der Kamera wahrgenommen und erlebt habe: Starke sympathische Persönlichkei- ten, die es sich lohnt, kennenzulernen – mit all ihren Sorgen, Sehnsüchten und Erfolgen“, erzählt Possert von der Entstehung der Fotostrecke. Die österreichische Diplom-Fotografin hat unter anderem schon Straßenkinder in Sofia und Innsbrucker mit afrikanischen Wurzeln zur WM in Südafrika abgelichtet. „Wir zeigen, was ist. Das Leben der porträtierten Menschen spiegelt – leider - ihre Realität wider“, sagt ein RTL II-Sendersprecher über den Zweck der Ausstellung, „Wir hoffen, mit der Ausstellung einen notwendigen gesellschaftlichen Debattenbeitrag zu leisten.“

Kooperation mit dem Deutschen Kinderhilfswerk

Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich seit mehr als 45 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Bei „Armes Deutschland“ tritt das Deutsche Kinderhilfswerk in Kontakt mit den gezeigten Familien und bietet bei Bedarf Unterstützung an, wie beispielsweise psychologische Hilfe oder Förderprogramme für Kinder.

Bei der Vernissage am 4. April bietet ein Trailer Hintergrundinfos über die Sozial-Dokumentationen. Zudem wird der Diplom-Soziologe Volker Kersting (Ruhr-Universität Bochum) in einem Kurzvortrag Impulse zur Armutsüberwindung geben. Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks, wird zur Kooperation von RTL II und der Hilfsorganisation sprechen. Eintritt frei.

Anmeldung: fotoausstellung@rtl2.de

Artikel vom 30.03.2019
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