Ausstellung würdigt das Lebenswerk von Ellen Ammann

Zwischen Emanzipation und Tradition

Ellen Ammann spielte auch bei der Zerschlagung des Hitlerputsches 1923 eine wichtige Rolle. Foto: gemeinfrei

Ellen Ammann spielte auch bei der Zerschlagung des Hitlerputsches 1923 eine wichtige Rolle. Foto: gemeinfrei

München/Haidhausen · Das Lebenswerk der Politikerin und Wegbereiterin der modernen Sozialarbeit Ellen Ammann (1870–1932) würdigt die Frauenseelsorge der Erzdiözese München und Freising derzeit in der Katholischen Stiftungshochschule München (Preysingstraße 83). Hier ist eine Ausstellung zu sehen, die in Texten und Bildern das Leben und Werk Ammanns zeigt.

Die schwedisch-deutsche Politikerin gilt als prägende Gestalt der katholischen Frauenbewegung. 1919 wurde sie für die Bayerische Volkspartei als eine der ersten Frauen in den Bayerischen Landtag gewählt, dessen Mitglied sie bis zu ihrem Tod war.

Ellen Ammann gründete unter anderem den Landesverband Bayern des Katholischen Deutschen Frauenbundes, die Katholische Bahnhofsmission, die „Soziale und caritative Frauenschule“, aus der die Katholische Stiftungshochschule München hervorging, sowie den katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit „In via“, damals „Mädchenschutzverein“.

Von Hitlers Putschplänen erfahren

Ammann hatte zudem wesentlichen Anteil an der Zerschlagung des Hitlerputsches 1923 in München. Am frühen Abend des 8. November hatte die Landespolitikerin zufällig von den Putschplänen der Nationalsozialisten erfahren. Sie griff sofort zum Telefonhörer, verständigte alle Mitglieder der Regierung sowie der Bayerischen Volkspartei, die sie erreichen konnte. Schon im Frühjahr 1923 hatte sich Ammann gemeinsam mit den Frauenrechtlerinnen Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann (erfolglos) dafür eingesetzt, den Österreicher Adolf Hitler aus Bayern auszuweisen.

Die Ausstellung mit dem Titel „Eine Frau zwischen Emanzipation und Tradition“ ist auf zwölf Roll-Ups gestaltet worden, die bis 11. April täglich von 9 bis 16 Uhr im Foyer des J-Baus der Katholischen Stiftungshochschule zugänglich sind. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 25.03.2019
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