Eine Frage der Sicherheit

Autonomes Fahren: Hackerangriffe sorgen für Skepsis

Ein Leben in Nullen und Einsen bringt Chancen und Risiken. Die Sicherheit im Straßenverkehr soll verbessert werden - potenziell auf Kosten der Sicherheit. Foto: geralt, CC0

Ein Leben in Nullen und Einsen bringt Chancen und Risiken. Die Sicherheit im Straßenverkehr soll verbessert werden - potenziell auf Kosten der Sicherheit. Foto: geralt, CC0

München · Seitdem sich Autos immer mehr in Richtung „rollende Computer“ entwickeln, wie manche meinen, wächst auch dort die Gefahr von so genannter Cyberkriminalität. Das Schreckensszenario für Autofahrer würde in einem solchen Fall bedeuten, dass Hacker das Fahrzeug manipulieren, es lahmlegen oder ganz unter ihre Kontrolle bringen. Ein solcher Missbrauch durch Fahrzeughacker schreckt viele Autofahrer ab.

Mehr Sicherheit ist eines der gewichtigsten Argumente für die vernetzten, automatisierten Autos, bemerkt das Goslar Institut für verbrauchergerechtes Versichern. Ebendiese Vernetzung stelle bei modernen Fahrzeugen aber auch eine erhebliche Schwachstelle dar, wie Experten erläutern. Konkret sind es demnach die Schnittstellen, über die Daten ausgetauscht werden, die Hackern den Zugang zu den Systemen ermöglichen. Aber ohne Vernetzung funktioniert die moderne IT im Auto nicht.

Die Zukunft des Autos, das autonome Fahren, ist ohne solche Verbindungen gar nicht denkbar. Denn hochautomatisiert oder autonom fahrende Pkw müssen über leistungsstarke Schnittstellen permanent mit dem Internet, anderen Autos, der Umgebung und Satelliten verbunden sein, wie der ADAC erläutert. Das soll den Systemen im Auto ermöglichen, auf Gefahren zu reagieren und sich auf das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer einzustellen. Dies geschieht über schnelle Mobilfunknetze.

Mögliche Ansatzpunkte für Hacker sind nach Auskunft von Experten grundsätzlich alle Schnittstellen im Auto, also alle Verbindungen, über die Daten mit den Steuergeräten ausgetauscht werden. Das können Schnittstellen des fahrzeugeigenen Diagnosesystems sein, das wichtige Steuergeräte überwacht, das kann der so genannte Diagnosestecker sein, über den die Werkstatt Informationen über Fehlfunktionen erhält, das können selbst die Steuergeräte für die Wegfahrsperre sein. Und da in den modernen Autos die Zahl der Steuergeräte zunimmt, nehmen auch die möglichen Sicherheitslücken zu.

IT-Spezialisten in den USA haben bereits im Jahr 2015 vorgeführt, wie real die Gefahr von Auto-Hacks bereits heute ist. Virtuell knackten sie einen Geländewagen, brachten das Auto unter ihre Kontrolle und lenkten es per Laptop in einen Graben. Auch die steigende Zahl der Autodiebstähle, die auf Manipulationen der so genannten Keyless-Schlüsselsysteme zurückzuführen sind, spricht nach Ansicht der Experten zum Thema Sicherheit vor Hackerangriffen Bände. ampnet/jri

Artikel vom 14.03.2019
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