Eigensinnig und treu

"Vorsicht! Dackel!" – Ausstellung und Dackel-Parade von Isar zu Isartor

Typisch Dackel? Illustration aus der Dackel-Ausstellung, Foto: Valentin-Karlstadt-Musäum

Typisch Dackel? Illustration aus der Dackel-Ausstellung, Foto: Valentin-Karlstadt-Musäum

München/Altstadt · Wie die Moriskentänzer, das Olympiazeltdach, das Hofbräuhaus, die Frauentürme und das Valentin-Karlstadt-Musäum ist der Dackel Münchner Kulturgut. Seine Entwicklung zur Kultfigur verdankt er dem Münchner Verlag Braun und Schneider, der seit 1845 die humoristische Wochenzeitschrift Fliegende Blätter herausgibt.

Hier finden sich, oft gezeichnet von August Roessler, zahlreiche Karikaturen, in denen die humorige Figur des Dackels die Hauptrolle spielt.

Das Valentin-Karlstadt-Musäum im Isartor geht dem Phänomen in einer neuen Ausstellung, die am 28. Februar mit einer "Rede zum Dackel" von und mit Luise Kinseher, eröffnet wurde, mit vielen Bildern und Karikaturen auf den Grund. Zu sehen ist "Vorsicht ! Dackel" bis 21. Mai 2019.

Der Dackel ist in München der klassische Stammtischhund. Als Waldi wird er 1972 zum Maskottchen der Olympischen Spiele. Bekannte Persönlichkeiten haben einen Gustl oder einen Seppi, einen Josef und eine Baucis – vom Prinzregent Luitpold bis zum Herzog Franz, von Romy Schneider bis Luise Kinseher.

"Seit einem halben Jahr bin ich nun schon Rudelführerin meines Dackels", erzählt Luise Kinseher. "Eigentlich dürfte mir diese Rolle nicht schwer fallen, tut es aber. Ich gebe mir Mühe, gebe in bester Hundeführer-Manier meine Befehle: HALT! SITZ! PFUI! Doch mein Gustl schaut mich an wie der leibhaftige Monaco Franze, als würde er sagen: „Spatzl, schau wie ich schau…“ oder anders ausgedrückt: „Ich weiß was Du meinst, es ist mir aber gerade Wurscht!“ Die Kabarettistin ist ihrem Hund aber trotzdem verfallen: "Mein Gustl ist ein echter Münchner Stenz, er geht am liebsten "strawanzen" und lässt dabei auch noch unverwechselbar charmant sein Hinterteil hin und her wackeln".

Gustl ist einer von derzeit 600 Dackeln, die laut Stadtkämmerei in unserer Stadt leben. Sein Eigensinn, sein Ungehorsam gegenüber Arroganz und Besserwisserei und seine tiefe Treue zum Stamm haben viele Dackel mit ihren menschlichen Angehörigen gemein, so meinen Kenner und Fans des markanten Charakterhundes mit den kurzen Beinen und langen Schlappohren.

Da echte Hunde im Musäum nicht erlaubt sind, soll ein "Trojanischer Dackel" bis Ende Mai auf dem Vorplatz des Isartors wachen. Jugendliche und junge Erwachsene bauen am Sonntag, 17. März, im Rahmen des Kooperationsprojektes mit IMAL (International Munich Art Lab), unterstützt von den Künstlern Steffen Haas und Jörg P. Loose und dem Messebauer Hans Müller, die Münchner Version eines Trojaners, einen Dackel eben.

Jeder ist am 17. März eingeladen, begleitet von der „Express Brass Band”, den Trojanischen Dackel auf seinem Weg vom Deutschen Museum zum Isartor zu begleiten - mit und ohne Dackel.

Treffpunkt ist der Vorplatz der Anlage Vater-Rhein-Brunnen (gegenüber des Deutschen Museums und der gleichnamigen Trambahnhaltestelle) um 13.45 Uhr. Geplante Ankunft am Isartor: 14 Uhr.

Dackelspaziergang im Englischen Garten
Seit 2010 gibt es auch wieder eine Sektion München im Bayerischen Dachshundklub gegr. 1893 e.V.: Dackelfreunde aus München und Umgebung zählen zu den derzeit gut 130 Mitgliedern.
Interessierte treffen sich immer Dienstag – meistens um 12 Uhr – zu einem Spaziergang im Englischen Garten. Treffpunkt ist am Parkplatz Aumeister, Sondermeierstraße 1.
Weitere Infos gibt es bei Helga Schneckenaichner, Tel. 0174/9 24 43 23 oder Monika Hoffmann, Tel. 0151/44 23 27 66.
M. Leis

Themenseite: Tiere in München

Artikel vom 07.03.2019
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