Ja zum Gymnasium

Gemeinde Putzbrunn sucht unter Hochdruck nach einem Standort

Damit der steigende Bedarf an Plätzen am Gymnasium wie hier in Neubiberg auch in Zukunft erfüllt werden können, soll ein weiteres Gymnasium im südöstlichen Landkreis gebaut werden. Der Zweckverband favorisiert Putzbrunn als Standort. Foto: hw

Damit der steigende Bedarf an Plätzen am Gymnasium wie hier in Neubiberg auch in Zukunft erfüllt werden können, soll ein weiteres Gymnasium im südöstlichen Landkreis gebaut werden. Der Zweckverband favorisiert Putzbrunn als Standort. Foto: hw

Putzbrunn/Landkreis · Landrat Christoph Göbel (CSU) ließ bei der jüngsten Abstimmung im Putzbrunner Gemeinderat keinen Zweifel daran, dass er die Gemeinde Putzbrunn, genauer gesagt Putzbrunn-Waldkolonie für den perfekten Standort für ein weiteren Standort für ein Gymnasium im südöstlichen Landkreis hält.

Er sprach, wie er selber sagte, weniger in seiner Funktion als Landrat als vielmehr als Verbandsvorsitzender des Zweckverbands Staatliche weiterführende Schule im Landkreis München. Diesem gehören die Gemeinden Aying, Brunnthal, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Hohenbrunn, Neubiberg, Ottobrunn und Putzbrunn an.

Man habe man aufgrund ständig steigender Schülerzahlen im Fachbereich Gymnasium und durch die Wiedereinführung des 9-jährigen Gymnasiums einen dringenden Bedarf an weiteren Schulen, erklärt Göbel dem Putzbrunner Gemeinderat. Geschätzt werden im Jahr 2038 die Gymnasien in Neubiberg und Ottobrunn mit bis zu 1600 Schülern belegt sein. Auch das jüngste Gymnasium im Zweckband in Höhenkirchen-Siegertsbrunn werde dann bis zu 1300 Schüler unterrichten.

Derartige Mammut-Schulen wolle der Zweckverband jedoch verhindern und sei zu dem Schluss gekommen, lieber eine neue Schule zu bauen, so Göbel. So habe der Verband ermittelt, dass die größte Entlastung für die beiden bereits bestehenden Gymnasien in Ottobrunn und Neubiberg durch eine Schule in der Waldkolonie entstünde. Dreizügig solle die neue Schule werden und für 700 bis 900 Schüler Platz bieten. Um die Schüler gut hin und wieder nach Hause zu bringen, brauche es eine verbesserte Anbindung an den ÖPNV, was aber bis zur Schuleröffnung machbar sei, zeigte sich der Landrat zuversichtlich.

Die Gemeinde, so stellte Göbel klar, müsse als Sitzgemeinde das Grundstück einbringen, könne aber auch die Räumlichkeiten im außerschulischen Betrieb für die eigenen Vereine und Organisationen nutzen. Der Bau werde vom Zweckverband abzüglich der staatlichen Zuwendungen finanziert. Der Anteil. den die jeweiligen Kommunen beisteuern müssen, bleibe immer gleich, egal ob das Gymnasium nun in Putzbrunn oder möglicherweise in Hohenbrunn gebaut würde. Der Landrat ließ jedoch keinen Zweifel daran aufkommen, dass Putzbrunn seine erste Wahl sei.

Die Schule, so referierte der Landrat weiter, müsse bis zum Schuljahr 2025/26 fertig gestellt sein, da dann die Auswirkungen des G9 zum Tragen kämen. Ein Zuckerl gäbe es bei diesem äußerst sportlichen Zeitplan jedoch: Der Freistaat Bayern würde sich nach dem Konnexitätsprinzip in dem Rahmen beteiligen, in dem Schülerzahlen aufgrund der Wiedereinführung des G9 betroffen sind. Extra-Geld auf das man nicht verzichten wolle oder könne, betonte auch Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD).

Allerdings, so stellte der Putzbrunner Rathauschef ebenfalls fest: Bei 10 Millionen Euro sei Schluss. Gemeint sind hier die Kosten, die für das Grundstück anfallen können beziehungsweise dürfen. Auf Anfrage stellte Christoph Göbel klar, dass es keine Zuschüsse zum Grundstückskauf über die hinaus geben wird, die nach dem Konnexitätsprinzip verursacht würden. Martin Adler (Freie Wählergemeinschaft) befürchtete, durch ein neues Gymnasium weitere Schüler aus den angrenzenden Münchner Stadtgebieten anzulocken, die den eigenen Kindern dann wieder die Plätze wegnähmen.

Hier konnte Landrat Göbel beruhigen, einerseits halte sich die Quote der Schüler, die nach München zur Schule auspendeln mit der Quote der Schüler, die nach München einpendeln in etwa die Waage, andererseits sei die Stadt München ebenfalls damit beschäftigt, weitere Gymnasien zu planen. Als klarer Standortvorteil wurde das neue Gymnasium von allen Fraktionen gesehen.

Gesucht wird nun im Raum der Waldkolonie nach einem drei Hektar großen Grundstück, das für die Ansiedlung einer neuen Schule geeignet und verfügbar ist. Gemeinderat stimmte einstimmig für das Vorhaben, eine Chance, die in den nächsten 20 Jahren nicht wiederkommen werde, wie Edwin Klostermeier betonte. Heike Woschée

Artikel vom 07.03.2019
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