Tastführung und Führung in Leichter Sprache

Zwei Künstler bei Ausstellung in der Galerie Bezirk Oberbayern

"Spion" von Carolina Camilla Kreusch, 2017, Karton, Balsaholz, Lack, 24 x 30 x 32 cm. Foto: Amelie Niederbuchner

"Spion" von Carolina Camilla Kreusch, 2017, Karton, Balsaholz, Lack, 24 x 30 x 32 cm. Foto: Amelie Niederbuchner

Lehel · Der Zeichner Julius Hartauer und die Objekt-Künstlerin Carolina Camilla Kreusch bestreiten die neue Ausstellung in der Galerie Bezirk Oberbayern unter dem Markenzeichen „Kunst inklusive“. Sie trägt den Titel „Ortung“ und wird bis 26. April gezeigt.

Imaginäre Landschaften und „Ewige Kalender“ könnte man die großformatigen Zeichnungen nennen, die Julius Hartauer mit Bleistift, Buntstift und Kugelschreiber entwirft. Seine „Landkarten“ faszinieren durch ihren Detailreichtum: Straßen, Bahnlinien, Flughäfen und allerlei Ortschaften überziehen seine Arbeiten mit einem feinen abstrakten Liniengeflecht. Und darin gibt es jede Menge zu entdecken: Wie in einem Tagebuch hat der Künstler in ihnen Spuren echter und geträumter Reisen hinterlassen. Als geometrische Muster erscheinen auch die Tabellen der Kalender, die er – bis dato – bis ins Jahr 2543 fortgeschrieben hat. Hartauer, Jahrgang 1997, ist gebürtiger Münchner und arbeitet seit 2016 in der Künstlergemeinschaft Atelier Augustinum in München. 2018 wurde er für den europäischen Kunstpreis EUWARD für Malerei und Grafik im Kontext geistiger Behinderung nominiert und war bei der EUWARD-Ausstellung im Museum Buchheim in Bernried vertreten.

Carolina Camilla Kreusch hegt eine Faszination für Struktur und Konstruktion. Sie zerlegt für ihre Objekte technisches Gebrauchsmaterial und setzt es neu zusammen. Spanplatten, Holzlatten, Kartonagen, Kabel, Schläuche, Rohre und Leitungen werden ihrer ursprünglichen Funktion enthoben. Dadurch entstehen neue Systeme: an kleine Bauwerke oder Nester erinnernde Konstruktionen oder nach Form ringende Objekte, die in den Raum hineinwuchern. Die unkonventionelle Herangehensweise der Künstlerin lässt sich bei einer Tastführung in der Galerie auch mit den Händen wahrnehmen. Kreusch wurde 1978 in München geboren, absolvierte die Fachschule für Holzbildhauerei in Oberammergau und schloss daran ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe an. Sie lebt und arbeitet in München und ist Mitglied der Münchner Secession. Derzeit hat sie eine Vertretungsprofessur an der TU Dortmund.

Die Ausstellung ist bis 26. April zu sehen, geöffnet Montag bis Donnerstag, 8 bis 17, Freitag, 8 bis 13 Uhr, feiertags geschlossen.

Inklusives Begleitprogramm
Im Rahmen der Ausstellung findet auch ein inklusives Begleitprogramm statt: Am 15. März, 18 Uhr, wird eine Tastführung für Blinde und Sehende angeboten. An 2. April, 18.30 Uhr, gibt es eine Führung in leicht verständlicher Sprache. Information und Anmeldung über E-Mail galerie@bezirk-oberbayern.de

Der Eintritt bei allen Veranstaltungen ist frei; der Zugang ist barrierefrei, alle Veranstaltungen finden mit Gebärdensprachdolmetscher statt, der Ausstellungstext ist auch in Leichter Sprache und in Braille verfügbar.

Artikel vom 06.03.2019
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