Unfalllagebild der Polizeiinspektion Poing vorgestellt: Mehr Unfälle, weniger Verletzte

Poing · Immer mehr Unfälle mit Radfahrern

Die Entwicklung der Verkehrsunfälle im nördlichen Landkreis zeigt wieder nach oben. Foto: PI Poing

Die Entwicklung der Verkehrsunfälle im nördlichen Landkreis zeigt wieder nach oben. Foto: PI Poing

Poing · Im Jahr 2018 waren im Schutzbereich der PI Poing 1560 Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von + 6 % dar. In der mehrjährigen Betrachtung zeigt sich ein nahezu linearer Anstieg von durchschnittlich ca. 2% pro Jahr.

Es wurden 200 (197) Verkehrsunfälle mit Personenschaden (VUPS), 549 (486) Verkehrsunfälle mit schwerem Sachschaden (VUSW) und 811 (788) Kleinunfälle registriert.

Die Anzahl der Verletzten ist um insgesamt -2 % auf 250 (255) gefallen. Separiert gesehen ist bei den leicht verletzten Personen ein Anstieg um +7,5 % und bei den schwer Verletzten ein Rückgang um -36 % im Vergleich zu den Vorjahreszahlen zu verzeichnen. Bedauerlicher Weise gab es im Jahr 2018 zwei Verkehrstote (1) zu beklagen: Am 15. Oktober 2018, gegen 7.55 Uhr fuhr ein 55-jähriger aus dem Landkreis Ebersberg auf der Anzinger Straße in Richtung Wolfesing. Am Ortsende wollte er mit seinem BMW ein anderes Fahrzeug überholen, dabei kam er jedoch ins Schleudern. Er fuhr zunächst in den linken Grünstreifen und schleuderte dann nach rechts über die Fahrbahn. Dort prallte er mit der Fahrerseite gegen zwei Bäume, schleuderte dann wieder über die Fahrbahn und kam dann links im angrenzenden Feld zum Stehen. Er erlitt tödliche Verletzungen.

Am 7. November 2018 gegen 18.30 Uhr kam es, schon bei Dunkelheit, auf der Staatsstraße zwischen Markt Schwaben und Forstinning zu einem tragischen Verkehrsunfall. Ein 66-jähriger Fahrradfahrer fuhr von Markt Schwaben in Richtung Forstinning und wollte bei Beginn des Fahrradweges von der rechten Fahrbahnseite auf den gegenüberliegenden Radweg wechseln. Zur selben Zeit befuhr eine 23-jährige Pkw-Lenkerin aus dem nördlichen Landkreis die Straße in entgegengesetzter Richtung. Es kam zur Kollision, in deren Folge der Radfahrer so schwere Verletzungen erlitt, dass er noch an der Unfallstelle verstarb.

Von den 1560 Unfällen entfallen 1185 Unfälle auf den Innerorts- und 375 auf den Außerortsbereich. Innerorts wurden bei 135 Unfälle mit Personenschaden 21 schwer und 129 leicht verletzt. Außerorts wurden bei 66 Unfällen mit Personenschaden 14 schwer und 86 leicht verletzt, sowie zwei Personen getötet.

Die Unfallursachen „Vorfahrt/Vorrang“, „Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren/Einfahren“ und „ungenügender Sicherheitsabstand“ nahmen den Hauptteil bei den Unfällen mit Personenschäden ein. Gefolgt von der Ursache „nicht angepasste Geschwindigkeit“. Die Ursache „Alkohol“, ist gegenüber dem letzten Jahr erfreulicherweise deutlich rückläufig.

2018 ereigneten sich 49 (67) Geschwindigkeitsunfälle. Hiervon 18 (24) Unfälle mit Personenschaden. Es wurden 23 (33) Personen verletzt. Getötet aufgrund der Ursache Geschwindigkeit wurde im abgelaufenen Jahr niemand (1). Im Vergleich zum Vorjahr ist ein starker Rückgang zu verzeichnen.

Durch Beibehaltung der Messungen an unseren Problemstrecken soll eine gewisse Nachhaltigkeit beim Verkehrsteilnehmer, mit dem Ziel, einen Rückgang der Unfallzahlen zu erwirken, erreicht werden. Großgeräte der APS Hohenbrunn werden an diesen Strecken ebenfalls verstärkt eingesetzt. Auch die kommunalen Verkehrsüberwachungen erhöhen den Verfolgungsdruck beim Verkehrsteilnehmer und leisten so einen wesentlichen Beitrag für eine defensivere Fahrweise. Mit 14 (24) alkoholbedingten Unfälle wurde die geringste Anzahl in den letzten fünf Jahren erreicht. Es ist eine Abnahme um -46 % zu verzeichnen.

Trotz des Rückganges der Alkoholunfälle muss diese durchaus vermeidbare Unfallursache auch weiterhin bekämpft werden. Verkehrsunfälle die unter dem Einfluss von Drogen-/Medikamenten verursacht wurden konnten nicht festgestellt werden. Es zeigt sich eine deutliche Konzentration der Alkoholunfälle am Wochenende. Hier wird auch weiterhin der Schwerpunkt der polizeilichen Kontrollen liegen. Bei näherer Betrachtung der zeitlichen Verteilung ist festzustellen, dass sich die Mehrzahl der Alkoholunfälle in der Nacht ereignet.

Am stärksten mit Verkehrsunfällen belastet sind die Zeiten von 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr (23 Unfälle in den letzten 5 Jahren).

Im Rahmen der durchgeführten Verkehrskontrollen kam es, im Vergleich zum Vorjahr, zu einer geringeren Beanstandung. Im Sinne der Verkehrssicherheit muss der Kontrolldruck zur Reduzierung entsprechender Delikte jedoch weiter hoch gehalten werden.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind die Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern deutlich gestiegen und haben sogar den Höchststand in den letzten fünf Jahren erreicht. Bei diesen Unfällen wurden insgesamt 93 (76) Personen verletzt, ein Radfahrer wurde getötet.

Artikel vom 26.02.2019
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...