Publizist Fritz Gerlich im Portait

Unterhaching · Märtyrer der Moderene

Unterhaching · Der Arbeitskreis Katholische Erwachsenenbildung im Pfarrverband Unterhaching lädt am 15. März zu einem Vortrag über Fritz Gerlich im Pfarrheim von St. Korbinian am Friedensplatz 3 ein.

Los geht es um 19.30 Uhr. Der Vortrag findet im Rahmen der Vortragsreihe "Glaubenszeugen und Märtyrer im 20. und 21. Jahrhundert" statt. Fritz Gerlich war in den 1920er Jahren als Chefredakteur der Münchner Neuesten Nachrichten eine Persönlichkeit im Leben der Stadt München.

Anfangs, 1923 suchte auch der aufstrebende Adolf Hitler die Nähe zu dem bedeutenden Publizisten. Allerdings durchschaute Gerlich Hitler, dessen Machenschaften und Gefolgschaft recht schnell und auch grundlegend. Der Journalist war schon in seiner Zeit bei der MNN kein Freund der NSDAP mehr und wurde dann auch zum erbitterten Gegner der Braunhemden. Mit der Wochenschrift "Der gerade Weg" versuchte Gerlich von 1930 bis 1933 diese neue rechtsradikale Partei von der Macht fern zu halten. Schon am 9. März 1933, an dem Tag also, an dem die Nazis auch in München an die Macht kamen, wurde Gerlich verprügelt, verhaftet, weggesperrt. Ein Jahr später wurde er ermordet und dann noch elf lange Jahre totgeschwiegen.

Die Auseinandersetzung mit dem Leben und Wirken Gerlichs, mit Verehrung und Ablehnung, ist für eine Pfarrei in jedem Fall lohnend. Die Biographie des streitlustigen, dem Alkohol nicht abgeneigten und zwischenzeitlich außerehelich liierten Journalisten ist keineswegs eine fromme Heiligenlegende - trotz gelegentlicher Versuche entsprechend geschönter Darstellungen. Sein unbedingter, mutiger Kampf für die Wahrheit sucht seinesgleichen bis in unsere Zeit hinein.

Artikel vom 25.02.2019
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