Jazz heil – Jazz Musiker im dritten Reich

Neuperlach · Historisches Swingkonzert

Historisches Swingkonzert "Charlie and his Orchestra"- im dritten Reich verbotener Swing mit dem Münchner Wine an Roses Swing Orchestra. Foto: VA

Neuperlach · Nach den großartigen Erfolgen im Carl-Orff-Saal des Kulturzentrums am Gasteig ist es dem Kulturkreis Ramersdorf-Perlach e.V. gelungen, dieses historisch und musikalisch wertvolle Swingkonzert "Charlie and his Orchestra"- im dritten Reich verbotener Swing mit dem Münchner Wine an Roses Swing Orchestra am Samstag, 30. März um 19.30 Uhr, in der Konzerthalle an der Münchner Quiddestraße 4 veranstalten zu können.

Eintrittskarten gibt es für 20, 23 und 27 Euro und können online über den Ticketshop der Internetseite www.kulturkreis-rp.de oder telefonisch über den Anrufbeantworter der Telefonnummer 688 20 35 reserviert werden.

Unter dem Titel „Jazz heil - Jazz-Musiker im dritten Reich“ hat Peter Wortmann in Zusammenarbeit mit dem Journalisten Oliver Hochkeppel auf der Basis von Recherchen im NS-Dokumentationszentrum München eine Revue der Spitzenklasse entwickelt, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Der von Schwarzen erfundene und von vielen jüdischen Musikern verfeinerte Jazz wurde parallel zu seinem Siegeszug in den Metropolen der Welt während der Zwanzigerjahre zu einem Feindbild der Diktatoren, Rassisten und Antidemokraten.

Seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 war er in Deutschland eine verfemte Musik. Dennoch ließ Reichspropagandaminister Joseph Goebbels 1940 für den ins feindliche Ausland ausstrahlenden Deutschen Kurzwellensender eine Bigband rekrutieren. In den Studios des Reichsrundfunks erklangen die ansonsten verbotenen Songs von verfemten schwarzen und jüdischen Musikern wie Duke Ellington, Count Basie oder Benny Goodman fast wie im Original, freilich garniert mit rassistischen, antibritischen und antiamerikanischen Propagandatexten.

Mit der als Sängerin wie als Schauspielerin erfolgreichen April Hailer (April-Hailer-Show), dem großen Nachwuchstalent Maximilian Höcherl, sowie dem legendären Schlagzeuger Pete York (Spencer Davis Group) erzählt das szenische Konzert "Charlie and his Orchestra" dieses immer noch weitgehend unbekannte, vielleicht absurdeste und kurioseste Kapitel deutscher Musik- und Rundfunkgeschichte. Diese Veranstaltung wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München unterstützt.

Artikel vom 16.02.2019
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