Schon 240 Bedürftige

Tafel Vaterstetten: mehr Platz für immer mehr Menschen

Kleine Extras dank Spenden für die Tafelkunden: Anja Pilopp für die Nachbarschaftshilfe Vaterstetten (NBH). Foto: NBH

Kleine Extras dank Spenden für die Tafelkunden: Anja Pilopp für die Nachbarschaftshilfe Vaterstetten (NBH). Foto: NBH

Vaterstetten · Das alte Jahr ging üppig zu Ende, und das neue beginnt ähnlich vielversprechend: Die Tafel Vaterstetten erhielt im vergangenen Advent so viele Spenden, „dass es uns schier überwältigt hat und wir uns nicht genug bedanken können“, erklärt Anja Pilopp.

Sie organisiert die lokale Tafel in der Trägerschaft der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten (NBH). Jetzt steht zudem eine räumliche Erweiterung an. In Abstimmung mit der Gemeinde Vaterstetten soll der Tafelladen an der Möschenfelder Straße neben dem Rathaus aufgewertet werden – durch einen neuen, seitlichen Zugang über einen breiten Flur.

„Dort können sich die Kunden im Trockenen und Warmen aufhalten und sind nicht mehr der Witterung ausgesetzt, während sie auf ihren Einkauf im Tafelladen warten. Das ist ein großer Fortschritt und ein freundliches Entgegenkommen der Verwaltung“, erklärt Pilopp. Der neue Zugang soll kurzfristig fertiggestellt sein. Dank vieler Spenden sind die Regale aktuell gut gefüllt. „Wir bekamen körbeweise Lebensmittel von Privatpersonen, großzügige Geldspenden, die wir für Einkäufe einsetzen konnten“, berichtet Pilopp. „Unsere Helferinnen haben Spender auf deren Wunsch beim Einkaufen für die Tafel begleitet, weil sie die „richtigen“ Waren kaufen wollten.“

Auch etliche lokale Firmen, Kindergärten, Vereine, Schulen und ein Pfarrzentrum unterstützten die Tafel und damit viele Bedürftige in Vaterstetten. Aktuell haben 189 Personen in Vaterstetten, darunter 89 Kinder und 35 Personen über 65 Jahre die Berechtigung, kostenlos im Tafelladen Lebensmittel, auch Drogerieartikel zu erhalten. Dafür ist ein Tafelausweis nötig, der stets zum Jahreswechsel neu beantragt werden muss. „Naturgemäß steigt die Zahl im Jahresverlauf. Ende 2018 versorgte die Tafel 240 Personen“, konstatiert Pilopp.

"Wir erwarten eine weitere Steigerung durch Zuzug und zunehmende Altersarmut.“ Daher wird das aktuell üppige Angebot im Tafelladen nicht allzu lange ausreichen. „Die Bedürftigen sind von den Spenden abhängig“, so Pilopp. „Wer spenden will, kann sich auf unserer Homepage www.nbh-vaterstetten.de informieren. Dort ist eine Wunschliste mit Lebensmitteln für die Tafel hinterlegt. Und wer sich ehrenamtlich im Tafelladen oder als Abholer bei den Geschäften engagieren will, ist immer willkommen. Allen vielen Dank!“

Über die Tafel-Idee in Deutschland

Die Tafelbewegung greift eine Idee aus den USA auf, die sich bis ins Jahr 1963 zurückverfolgen lässt: Mitbürger mit schmalem Geldbeutel werden mit Lebensmitteln versorgt. 1993 wurde in Berlin die erste Tafel in Deutschland gegründet. Mittlerweile gibt es bundesweit mehr als 940 Tafeln mit ca. 2100 Ausgabestellen, die Waren – von Firmen gespendet – an Mitbürger verteilen.

Täglich werden so mehr als 250 Tonnen Lebensmittel einer sinnvollen Verwendung zugeführt und landen nicht im Müll. Die Tafel Vaterstetten – gibt es bereits seit dem 14. Februar 2002. Denn auch in Vaterstetten leben immer mehr Menschen, die „jeden Euro zweimal umdrehen“ müssen.

Die Ausgabe der Lebensmittel erfolgt gegen Vorlage eines Tafelausweises: jeweils donnerstags in der Zeit von 10.00 bis 12.00 Uhr. Ist der Donnerstag ein Feiertag, wird am Mittwoch die Ware ausgegeben in der Möschenfelder Straße (ehemalige Feuerwehrgarage hinter dem Rathaus). Der Tafelausweis wird im Büro der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten persönlich ausgestellt.

Artikel vom 26.01.2019
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