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Polizei München informiert und gibt Präventionstipps
München · Wucher durch Schlüsseldienste
München · Im November 2018 kam es in München zu zwei bemerkenswerten Fällen von überhöhten Schlüsseldienstrechnungen, die bei der Polizei München angezeigt worden sind.
Ein 27-Jähriger aus Unterschleißheim bezahlte am 3. November für das Öffnen einer ins Schloss gefallenen Wohnungstür an den Schlüsseldienst knapp 2.000 Euro. Immerhin rund 450 Euro wurden von einem 74-jährigen Münchner am 22. November bezahlt, obwohl ihm zuvor ein deutlich niedrigerer Betrag für die Dienstleistung genannt wurde.
Rechtlich meist sehr komplexe Fälle
Der Tatbestand eines strafrechtlich relevanten Wuchers fordert zum einen ein Missverhältnis zwischen Preis und Leistung sowie weitere Merkmale, wie beispielsweise das Ausnutzen einer Zwangslage. Die Fälle sind rechtlich meist sehr komplex, da nicht jede zu hohe Forderung sofort einen Wucher bedeutet. Oft bewegen sich die Dienste mit ihren Aktivitäten und Zahlungsforderungen noch am Rande der Legalität.
Betrachtet man das Anzeigeverhalten wegen Wuchers, so ergibt sich beim Vergleich der Fallzahlen des Jahres 2017 mit denen des Jahres 2018, eine enorme Steigerung für den Bereich des Polizeipräsidiums München.
Präventionstipps der Münchner Polizei:
Vorab:- Ersatzschlüssel bei einer Vertrauensperson hinterlegen
- Einen bekannten ortsansässigen Schlüsseldienst heraussuchen
- Internetrecherche nach ortsüblichen Preisen für Handwerkerleistungen (variabel je nach Bundesland, Stadtgebiet/Land)
Im akuten Fall:
- Festpreis vereinbaren
- Genau definieren, was gemacht werden soll
- Auf Zuschläge achten, diese dürfen nur außerhalb üblicher Arbeitszeiten verlangt werden
- Rechnung prüfen vor Unterschrift
- Nicht unter Druck setzen lassen
Sollte es zu keiner Einigung bzw. zu Nötigungshandlungen kommen, ist es sinnvoll, die Polizei über Notruf zu verständigen.
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