Neuerungen am Wertstoffhof, neue Öffnungszeiten im Rathaus und mehr

Was ändert sich in 2019?

Neue Trambahnen 2019: Regierungspräsidentin Maria Els überreichte im Dezember 2018 die Inbetriebnahme-Genehmigungen für die ersten neun Fahrzeuge an Ingo Wortmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). F: MVG

Neue Trambahnen 2019: Regierungspräsidentin Maria Els überreichte im Dezember 2018 die Inbetriebnahme-Genehmigungen für die ersten neun Fahrzeuge an Ingo Wortmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). F: MVG

Haar/Grasbrunn · Das alte Jahr ist vorbei und das neue Jahr bringt wieder zahlreiche Gesetzesänderungen und neue Gesetze mit sich.

So wird unter anderem der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung sowie der Mindestbeitrag für die Krankenkasse für Selbstständige gesunken, ein neues Verpackungsgesetz tritt in Kraft, Dienstfahrräder werden künftig steuerfrei und der gesetzliche Mindestlohn steigt von 8,84 auf 9,19 Euro. Aber was ändert sich für die Bürger direkt vor ihrer Haustür?

Neuerungen am Wertstoffhof Haar

Altreifen und Altöl werden ab dem neuen Jahr im Wertstoffhof Haar nicht mehr angenommen. Auch Bauschutt darf nur noch begrenzt abgegeben werden. Dafür gibt es gute Gründe.

Keine Sorge: Die Haarer bleiben weder auf Altreifen noch auf Altöl sitzen: Die Reifen können direkt beim Händler oder anderen Entsorgern – wie etwa AFM – Entsorgung in Feldkirchen – zurückgegeben werden, gegen eine geringe Gebühr. Altöl kann ebenfalls bei den Händlern, alternativ auch bei Werkstätten und Tankstellen zur Entsorgung gebracht werden. Im Wertstoffhof Haar wird das jedoch nicht mehr möglich sein. Und die Abgabe von Bauschutt ist für den Privaten mit 100 Liter Volumen am Tag immer noch kostenfrei zu entsorgen.

Doch warum diese Einschränkungen? Ein Grund ist, dass die Entsorgungsmengen am Wertstoffhof in die Müllgebührenkalkulation einfließen. Je größer also die Mengen ausfallen, die in Haar entsorgt werden, desto höher die Kosten für die Haarer Bürger.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2017 hat Haar 23,45 Prozent des gesamten Altreifenaufkommens im Landkreis entsorgt – überdurchschnittlich viel, wenn man bedenkt, dass es hier 29 Kommunen gibt. „Das legt den Verdacht nahe, dass der Haarer Wertstoffhof intensiv auch von Firmen oder Auswärtigen in Anspruch genommen wurde – natürlich auch, weil die Abgabe hier kostenfrei war“, erklärt Umweltreferent Andreas Nemetz. Natürlich kann und hat man verstärkt Ausweiskontrollen durchgeführt – jedoch wirklich effektiv zu kontrollieren, das ist im vollen Betrieb nicht zu stemmen.

Auch beim Thema Altöl war man bislang sehr kulant im Haarer Wertstoffhof: Nur noch ein Wertstoffhof im Landkreis München und der Zweckverband München Südost nehmen das mit besonderen Sicherheitsvorschriften belegte Material an. 260 Liter Altöl landeten 2017 am Haarer Wertstoffhof – die können nun an den alternativen Abgabestationen zurückgegeben werden.

Beim Bauschutt ist die Problematik ähnlich gelagert wie bei den Altreifen: Es werden teilweise große Mengen angeliefert, manchmal eindeutig in Firmenwägen – doch bei Nachfrage wird dann ein Haarer Ausweis gezückt. Oft sind die Anlieferungen aber ein klarer Fall für den bestellten Bauschutt-Container vor dem Haus. „Für den kleinen privaten Umbau im Haus oder der Wohnung ist der Wertstoffhof als Entsorger immer noch zu haben. Handwerksbetriebe und Firmen jedoch müssen ihre Bauschutt-Entsorgung anderweitig vornehmen“, erklärt Haars Umweltreferent.

Max Isserlin statt von Braunmühl

Ab dem 1. März 2019 wird es in Haar keine von-Braunmühl-Straße mehr geben. Sie heißt dann Max-Isserlin-Straße. Und das aus gutem Grund. Es war der Bezirk Oberbayern, der mit der Bitte an die Gemeinde Haar herangetreten ist, die von-Braunmühl-Straße, deren Eigentümer der Bezirk ist, umzubenennen.

Der Grund: Im Zuge der Recherche für das „Gedenkbuch für die Münchner Opfer der Nationalsozialistischen Euthanasie-Morde“ hat man herausgefunden, dass der frühere Klinikleiter der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing, Anton Edler von Braunmühl, tiefer in die NS-Verbrechen verstrickt war als bisher bekannt.

So tauchte von Braunmühl in den Krankenakten als verantwortlicher Arzt bei Patienten auf, deren Todesursache mit „Vernachlässigung“ oder „Verhungern“ verzeichnet wurde. Auch wenn er medizinisch gesehen zu den Vorreitern im Bereich der psychiatrischen Therapie zählt, kam der Arbeitskreis Erinnerungskultur aus der Gesamtschau heraus zu dem Ergebnis, dass eine Vorbildfunktion bei von Braunmühl nicht zu sehen ist. Eine Ehrung des Arztes in Form einer Straßenbenennung ist nach neuesten Erkenntnissen also nicht angezeigt.

Mit Max Isserlin ehrt die Gemeinde den Pionier der bayerischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Mitbegründer der Heckscher Klinik in München. Als Jude verlor er im Dritten Reich seine Approbation als Arzt und floh nach England, wo er kurz darauf verstarb. Im Frühjahr 2019 wird eine Außenstelle der Heckscher Klinik für mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche an der Max-Isserlin-Straße eröffnet. Der heutige Leiter der Heckscher Klinik, Franz Freisleder, freut sich über den neuen Namen und die Tatsache, dass die Außenstelle in der Landkreisgemeinde sein wird. „Die Kinder kommen zurück nach Haar“, sagt er. Auch die Bushaltestelle bekommt dann den neuen Namen.

Neue Rathaus-Öffnungszeiten

Zum 7. Januar werden die Öffnungszeiten des Grasbrunner Rathauses um den Mittwochvormittag erweitert und lauten somit wie folgt: Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und Dienstag von 14 bis 18 Uhr. Zusätzlich besteht darüber hinaus für die Bürger die Möglichkeit, individuelle Termine zur Erledigung ihrer Anliegen mit den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung zu vereinbaren.

Bauarbeiten in Trudering

Der Truderinger Ortskern soll zum schicken Boulevard vor allem für Fußgänger und Radler werden. Autos stören da nur in Zukunft. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahme führte das Baureferat Straßenumbauarbeiten bereits im letzten Jahr durch. Vorab erneuerten die Stadtwerke abschnittsweise Wasser- und Gasversorgungsleitungen in der Bajuwarenstraße zwischen Truderinger Straße und Kreillerstraße einschließlich dem Kreuzungsbereich Kreillerstraße. 2019 ist die Truderinger Straße zwischen der Bajuwarenstraße und der Friesenstraße dran.

Geänderte Fahrroute der Tram 19

Die MVG setzt seit Mitte Dezember des letzten Jahres nicht nur neue Trambahnen im Fahrgastbetrieb ein, sondern hatten auch mit Beginn der Bau-Saison 2018 bei der Tramlinie 19 die Fahrroute nach Berg am Laim Bahnhof geändert. Den Abschnitt Max-Weber-Platz – St.-Veit-Straße übernahm stattdessen die Ersatztram 37. Durch die neue Linienführung der Tram 19 erhielt Steinhausen eine umsteigefreie Straßenbahn-Verbindung in die Innenstadt, die in dieser Form auch dauerhaft beibehalten werden soll. Die Linie 19 wird auch im neuem Jahr ab Max-Weber-Platz nach Berg am Laim Bahnhof statt zur St.-Veit-Straße fahren. Ab 2019 soll die Linie 21 ab Karlsplatz Nord zur St.-Veit-Straße statt zum Stachus fahren. Durch Überlagerung mit der Linie 19 wird somit das Angebot in der Innenstadt zwischen Stachus und Max-Weber-Platz (5- statt 10-Minuten-Takt) verdoppelt.

Artikel vom 03.01.2019
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...