Neuer Verein setzt sich für Schulsport ein

Schüler immer unsportlicher

Unterschriftenübergabe im Landtag: An den Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport Eberhard Irlinger (re.), Herbert Baumgärtner, 1. Vorsitzender von Pro Schulsport e.V. (li.).	Foto: Privat

Unterschriftenübergabe im Landtag: An den Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport Eberhard Irlinger (re.), Herbert Baumgärtner, 1. Vorsitzender von Pro Schulsport e.V. (li.). Foto: Privat

München · Das Münchner Vereinsleben ist seit kurzem um einen »Neuzugang« reicher: Pro Schulsport e.V. ist seit kurzem ein im Amtsgericht München eingetragener Verein, der auch die Gemeinnützigkeit erlangt hat.

Der Verein macht es sich zur Aufgabe, zur Erhaltung des Schulsportes und des Differenzierten Sportunterrichtes in folgenden Punkten einzutreten und zwar durch: Öffentliche Veranstaltungen, die Bayernweit dezentral durchgeführt werden, über die Medien, durch Einrichtung einer Internetseite, durch Abhandlungen in Form von Büchern und Beiträgen und durch Unterschriftenaktionen.

Durch die radikalen Kürzungen im Schulsport ist Bayern (bis 1995 Erster), bundesweit an die letzte Stelle zurückgefallen. Führend ist Bayern nur noch durch den Ausfall der Sportstunden (ca. 40 %).

Der Bundeswettbewerb der Schulen, Jugend trainiert für Olympia, ging dramatisch zurück. 1996/97 waren es noch 153.878 teilnehmende Schüler und 15.511 Mannschaften.

Die Zahl der teilnehmenden Schüler ging um 32.795 und der Mannschaften um 3.577 zurück. »Die Tendenz ist weiter fallend!« – erklärt der 1. Vorsitzende Herbert Baumgärtner.

Der dramatische negative Trend ist auch beim BLSV zu verzeichnen. Einige ausgewählte Sportarten: Tennis, Tischtennis und Fußball bei Kindern von 6 bis 17 Jahren. Tennis: Von 1996 bis 2001 Rückgang um 16.544 Kinder, bei Tischtennis von 1996-2001 Rückgang um 4249 und im Fußball ist erstmals von 2000 bis 2001 ein Rückgang um 5676 Kindern zu verzeichnen. Auch im Basketball, Eissport und Volleyball ging die Zahl der Kinder zurück.

»Um die Analyse fortzusetzen sind ca. 40 % der Kinder in den Vereinen involviert, 60 % der Kinder sind aber auf den Schulsport angewiesen«, weiß Baumgärtner. »Hier muss etwas unternommen werden, damit die Schulsportstunden wieder erhöht werden.« Momentan liegen sie bei ca. 2.37 wöchentlichen Sportstunden.

Durch fehlenden Sport sind die körperlichen Defizite der Kinder und Jugendlichen unübersehbar, auch das Aggressionsverhalten der Kinder und Jugendlichen wird zunehmend größer. Jedes 2. Kind ist durch Bewegungsmangel und durch fehlerhafte Ernährung zu dick. Teamarbeit, für die Kinder besonders wichtig, wird durch den Wegfall des Differenzierten Sportunterrichtes nur mehr wenig praktiziert.

Pro Schulsport macht sich deshalb zur Aufgabe, mit Hilfe von Institutionen und bekannter Referenten, für mehr Schulsportstunden zu kämpfen.

Mittlerweile wurden bereits bayernweit etliche Podiumsdiskussionen mit Erfolg durchgeführt.

Auch ist wieder eine Unterschriftenaktion gestartet worden, die auch auf diesem Weg versucht, die Landesregierung von der Wichtigkeit des Schulsportes zu überzeugen.

Artikel vom 06.03.2002
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