Die »Top-Ten« der Polizeimeldungen aus Stadt und Land aus dem Jahr 2018

Das Beste kommt zum Schluss

Kuriose Fahrzeuge kreuzten den Weg der Polizei in 2018.	Foto: Polizei

Kuriose Fahrzeuge kreuzten den Weg der Polizei in 2018. Foto: Polizei

München-Ebersberg-Landkreis · Wahrlich erschütternde Polizeimeldungen mussten wir in diesem Jahr schon lesen, auch wenn München und der Landkreis München, sowie der Landkreis Ebersberg zu den sichersten Regionen in Deutschland zählen.

In diesem speziellen Jahresrückblick wollen wir uns aber den heiteren und kuriosen Nachrichten widmen, die uns dieses Jahr von der Polizei und ihren Helfern erreicht haben. Dabei haben wir auch ganz bewusst über den Tellerrand geschaut, um Ihnen unsere persönlichen »Top-Ten« der Polizeimeldungen nicht vorzuenthalten.

Auf Platz 10 landet ein Polizeieinsatz in Bogenhausen, der von einem wild gewordenen Saugroboter ausgelöst worden war. Am 31. Mai, gegen 23.30 Uhr vernahm ein 16-jähriger Münchner, der zu diesem Zeitpunkt allein zuhause war, verdächtige Geräusche aus einem anderen Stockwerk. Da der 16-Jährige vermutete, dass gerade Einbrecher am Werk seien, öffnete er das Fenster seines Zimmers und sprang aus dem zweiten Stock in den Garten. Anschließend flüchtete er, zum Glück unverletzt, zu einem Nachbarn, der die Polizei verständigte.
Die alarmierten Polizeibeamten umstellten das Wohnanwesen und schickten zusätzlich einen Diensthund zur Durchsuchung des Gebäudes hinein. Der vermeintliche Einbrecher konnte schnell gefunden werden. Es handelte sich lediglich um einen festgefahrenen Saugroboter, der seiner Arbeit nachging. Der 16-Jährige konnte nun erleichtert wieder sein Zuhause betreten.

Auf Platz 9 landete die Kontrolle einer Motorsportveranstaltung in Taufkirchen im Landkreis München Anfang Februar. Hier trafen sich über 400 Teilnehmer zum Auftakt eines Rennens. Ziel der Rallye war es, mit einem Fahrzeug mit einem maximalen Zeitwert von 500 Euro eine Strecke von über 2.500 Kilometer zu bewältigen. Viele hatten ihr Fahrzeug mit ungenehmigten Anbauteilen »aufgehüscht«, die jedoch im Verkehr aus guten Gründen nicht zugelassen sind. Drei der zahlreichen Fahrzeuge mussten ganz aus dem Verkehr gezogen werden. Hübsch anzuschauen waren sie allerdings allesamt.

Auf Platz 8 landeten reuige Jugendliche aus Glonn, die in einen katholischen Kindergarten eingebrochen waren. Allerdings nicht, um dort etwas zu stehlen, sondern wohl aus einer Laune heraus. Wie es sich für anständige Jugendliche gehört, wurden sie nach ihrer Tat von großer Reue gepackt, also gingen die beiden jungen Männer und die junge Frau zum zuständigen Pfarrer zur Beichte. Dieser ließ dann Gnade vor Recht ergehen. Wie viele Rosenkränze sie für ihren Frevel beten mussten, bleibt das Geheimnis der Beteiligten.

Auf Platz 7 landete bei uns ein Vorfall aus der Ludwigsvorstadt. Eine 33-Jährige aus Fürstenfeldbruck kaufte in einem Discounter in der Schwanthalerstraße ein, als sie urplötzlich in Panik geriet. Sie erblickte einen Gegenstand, aus welchem ein Draht herausragte. Der Dame kam die Sache komisch vor und sie verständigte daraufhin die Polizei.
Aufgrund des geschilderten Sachverhalts wurde zunächst davon ausgegangen, dass es sich bei dem verdächtigen Gegenstand um eine Sprengvorrichtung handeln könnte. Kurz nach dem Eintreffen der Polizeibeamten war jedoch schnell erkennbar, dass es sich um eine ungefährliche Avocado handelte, in die ein Draht gesteckt worden war. Aufgrund der eindeutig gefahrlosen Zuordnung der Avocado, wurde diese auf die Polizeiinspektion 14 gebracht. Dort wurde sie aufgeschnitten und abschließend noch einmal in Augenschein genommen. Auch im Inneren der Avocado konnten keine abnormalen Fremdkörper aufgefunden werden. Die Avocado musste im Anschluss leider entsorgt werden. Schade, als Guacamole schmeckt eine Avovada einfach bombastisch.

Bleiben wir beim Thema Essen, beziehungsweise beim Thema Kochgerätschaften. Die können oft viel mehr, als man beim ersten Anblick glauben mag. Hierzu findet sich unser Platz 6 in der Liste. Auf dem beliebten Daglfinger Flohmarkt stahl am 30. Juni ein 20-Jähriger eine Trachtenlederhose. Der Standlbesitzer wurde von einem Zeugen auf den Diebstahl aufmerksam gemacht und konnte den Lederhosendieb noch in der Nähe des Verkaufstandls stellen. Er nahm die Lederhose wieder an sich und beide gingen zurück zum Verkaufsstandl zurück. Als der 20-Jährige mitbekam, dass nun die Polizei informiert werden sollte, ergriff er ein Brotmesser vom Nachbarstandl und drohte damit. Ein unbeteiligter Zeuge holte sich daraufhin von einem weiteren Standl eine Bratpfanne, um einen möglichen Angriff abzuwehren. Daraufhin ließ der 20-Jährige das Messer fallen und ergriff die Flucht. Kurze Zeit später wurde er von der Polizei festgenommen. Touché!

Auf Platz 5 unserer Liste steht ein Fall, den alle Arachnophobiger sicher gut nachvollziehen können. Extreme Tierschützer bitten wir diesen Punkt zu überspringen. Am Samstag, 26. Mai, gegen 14.00 Uhr, wollte eine 39-Jährige mit Hilfe von Haarspray und einem Feuerzeug eine Spinne in ihrer Garage töten. Durch die so ausgelöste Stichflamme wurde die Dämmung der Garage in Brand gesetzt. Das Feuer konnte glücklicherweise schnell durch die Feuerwehr gelöscht werden. Der Schaden an der Garage beträgt ca. 5.000 Euro. Verletzt wurde durch den Brand niemand. Ob die Spinne überlebt hat, ist nicht bekannt.

Auf Platz 4 landete die Trunkenheitsfahrt eines Truderingers in Aschheim. Ein merklich betrunkener junger Mann rief bei der Notrufaufnahme der Polizei an und schilderte, dass er mit einem PKW in Aschheim unterwegs sei. Er schilderte auch, dass er keinen Führerschein besitze. Sichtlich erheitert von dem Anruf legte er wieder auf. Wenige Minuten später war wieder der junge Mann am Apparat und teilte den Polizeibeamten mit, dass er sich nun auf dem Weg in Richtung Friedensengel befinde. Im Laufe des Gesprächs stellte es sich heraus, dass der Anrufer glaubte, er hätte seinen Vater am Telefon. Offensichtlich hat der 16-Jährige mit seinem Mobiltelefon den Notruf der Polizei gewählt, anstatt zuhause anzurufen. Der betrunke Jungendliche hatte offensichtlich Gefallen an dem Gespräch mit den Polizisten gefunden, denn er rief nun ein drittes Mal an. Dieser konnte ihn davon überzugen, die Fahrt abzubrechen. Zwischenzeitlich wurde über die Nummer Name und Anschrift des Anrufers ermittelt und der Vater ausfindig gemacht. Die Polizei ermittelt wegen Fahrens ohne Führerschein und Trunkenheit am Steuer, was der Vater seinem Sohn ansonsten alles vorgehalten hat, kann man nur erahnen.

Auf Platz 3 landet ein Vorfall in Milbertshofen. Auf dem Werksgelände der Firma BMW kam es zu einem Großeinsatz für Polizei und Feuerwehr im Münchner Norden. Auf dem dortigen Gelände hatten Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma in der Mülltrennungshalle Abfall aus einer Gitterbox in die einzelnen Abfallpressen sortiert. Ein Mitarbeiter fand dabei eine Schachtel, in der sich augenscheinlich eine Sprengvorrichtung aus dynamitähnlichen Stangen mit einer Zeitschaltuhr befand. Die Schachtel wurde daraufhin außerhalb der Halle abgelegt. Durch die Werksfeuerwehr der Firma BMW wurde anschließend der Umkreis um den Gefahrenort abgesperrt und Polizei und Feuerwehr verständigt. Durch den Einsatz eines Bombenräumroboters wurde die Vorrichtung vor Ort gesprengt. Ermittlungen vor Ort ergaben, dass es sich bei dem Gegenstand um einen Werbeartikel gehandelt hatte, der normalerweise als Wecker dient. Dieser bestand aus sieben zusammengebundenen dynamitstabähnlichen Rundstücken, von denen mehrere Drähte zu einer Displayanzeige führten. Der Karton mit dem Wecker hatte einem Mitarbeiter gehört und war bei der Räumung seines Büros in den Abfall gelangt.

Platz 2 belegt unser 50-Shades of Grey-Vorfall in Haar. Am Freitag, 9. Februar, gegen 20.45 Uhr, kamen zwei Haarer Bürger sichtlich berührt zur Wache der Polizeiinspektion 27 in Haar. Ein 18-Jähriger war zu Besuch bei einem 29-Jährigen und konnte dort Handschellen am Tisch vorfinden. Ohne zu zögern legte er sich diese selbst an und verschloss sie. Sein Kumpel wollte ihm noch sagen, dass der Schlosszylinder defekt ist, doch da war es schon zu spät. Der 18-Jährige war gefesselt und kam nicht mehr frei. Nach dem eine »Überprüfung im Fahndungsbestand« des »Verhafteten« natürlich negativ verlief, wurden die beiden zur Befreiung an die Feuerwehr in Haar verwiesen, welche sich gnädig zeigte und den Betroffenen aus seiner Lage befreien konnte.

Unbestritten auf Platz 1 liegt ein vermeintlicher Einbrecher aus Taufkirchen. Kurz nach 4 Uhr am 25. September wurden die beiden Bewohner eines Einfamilienhauses in Taufkirchen wach, nachdem sie Geräusche aus ihrem Badezimmer hörten. Die alarmierte Polizei rückte mit mehreren Fahrzeugen an, um den Einbrecher festzunehmen. Allerdings stellte sich der Sachverhalt dann völlig anders dar: Infolge seines Riesenrauschs hatte sich ein 30-Jähriger Mann in der Adresse geirrt und war über eine unversperrte Türe in das Haus gelangt. Dort gab er zunächst alle denkbaren Körperinhalte von sich und ging anschließend duschen. Als er die Situation überblickte, war es ihm furchtbar peinlich. Er verlangte umgehend nach Eimer und Lappen und beseitigte selbständig seine Hinterlassenschaften. Seine Ehefrau holte ihn schließlich nach Hause. Die Hausbewohner verzichteten auf eine Anzeige. Ob sich der reuige Einbrecher in dieser Nacht lieber in Polizeigewahrsam als bei seiner Ehefrau befunden hätte und wie groß ihr Weihnachtsgeschenk in diesem Jahr ausgefallen ist, darüber können wir nur rästeln. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein sicheres und heiteres neues Jahr 2019!

Heike Woschée

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Artikel vom 31.12.2018
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