Planungen laufen auf Hochtouren - Gemeinde plant zusätzlich sechs Wohnungen

Neubiberg · Seniorenzentrum nimmt Formen an

Noch im alten Zuschnitt: das Seniorenzentrum soll seine Fläche nach den Umbauarbeiten fast verdoppeln. Foto: RedN

Noch im alten Zuschnitt: das Seniorenzentrum soll seine Fläche nach den Umbauarbeiten fast verdoppeln. Foto: RedN

Neubiberg · Das neue Neubiberger Seniorenzentrum am alten Standort in der Hauptstraße 12 ist auf einem guten Weg. Kürzlich präsentierte das Riemerlinger Architektenduo Gassner & Zarecki im Gemeinderat die Ergebnisse einer von der Gemeinde in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie.

Wesentliche Eckpfeiler: Neben einem baulich deutlich erweiterten Seniorenzentrum (von 226 auf künftig 403 Quadratmetern Grundfläche) werden auch noch voraussichtlich acht Gemeindewohnungen entstehen. Generalübernehmer der Baumaßnahme soll die Baugesellschaft München Land (BML) werden. Auch die beiden Architekten sollen weiter verpflichtet werden. Das BML-Engagement birgt neben der Fürsorge für alle Bereiche auch einen weiteren immensen Vorteil.

Eine europaweite Ausschreibung des Projektes kann entfallen. Der von vielen örtlichen Senioren lange ersehnte Neubau kann dadurch schneller gestartet und abgewickelt werden. Bereits 2021 könnte eine Fertigstellung der erweiterten Raumstrukturen möglich sein. Die avisierten Kosten sind im Ansatz mit bis zu 7 Millionen Euro zwar teurer als veranschlagt. Doch laut Bürgermeister Günter Heyland (FW) gibt es dabei zwei Faktoren zu beachten. Zum einen sei ein 40prozentiger Kostenpuffer „eingerechnet und bei solchen Projekten üblich“.

Man wolle diesen Puffer „nach oben aber sicher nicht ausschöpfen“, so der Rathauschef. Zum anderen „bekommen wir mit den Wohnungen für die Gemeinde auch mehr“. Die Gemeinde bleibt insgesamt Eigentümer des gesamten Ensembles, das ökologisch womöglich durch Photovoltaik auf dem Dach und Fassadenbegrünung weiter aufgewertet werden soll. Die Raumplanung ist durchaus ehrgeizig angelegt.

Im Erdgeschoss schließen sich an die straßenseitig gelegenen Mitarbeiterräume ein Gruppenraum und eine Küche für die Senioren in Richtung rückwärtig nach Süden gelegenem Garten an. Gute Nachricht vonseiten der Planer: Der alte Baumbestand kann auch im Neubauzuschnitt erhalten bleiben. Dafür wird nach oben und unten aufgestockt. Im hellen und laut der Planer Tageslicht gefluteten Souterain sollen die Aktiv-, Kreativ- und Bewegungsräume der Senioren liegen. Das eigentliche Herzstück soll dabei durch einen Lichtgraben erschlossen werden – vergleichbar dem Bildungsbereich der Volkshochschule am Floriansanger.

Im Obergeschoss sowie im Dachgeschoss sind insgesamt acht, allesamt behindertengerecht und barrierefrei ausgestaltete Gemeinde-Wohnungen geplant.

Nutzbar etwa von Senioren wie auch nach Vergabe der Gemeinde. Im Gemeinderat gab es reichlich Zuspruch für die Skizzierungen der Planer. Fragen wirft aber vor allem noch die Lösung der Stellplatzfrage auf. Denn weil im Sinne der Senioren und für den Erhalt der Gartenstrukturen auf eine Tiefgarage unter dem neu dimensionierten Anwesen verzichtet werden soll, müssen die vorgeschriebenen 20 PKW-Standplätze anderweitig situiert werden. Die Grundidee der Gemeinde und der Planer, den Stellplatznachweis auch am nahen Maibaum-Parkplatz mit zu erfüllen, stieß im Rat auf Widerspruch. „Das Parkplatzproblem wird angegangen und gelöst“, versprach indes der Bürgermeister. Keinesfalls direkt an der Hauptstraße 12: Dort stehen wohl nur ganze zwei Parkplätze zur Verfügung - einer davon ist als Anfahrtszone für den Seniorenbus zwingend vorgesehen.

Noch hat man Zeit. Weder das endgültige Design noch der Zuschnitt der Räumlichkeiten ist bereits abschließend in Blei gegossen. Doch für die Senioren, die zahlreich auch in der Sitzung des Gemeinderates weilten und final zufrieden dreinschauten, zeichnet sich eine Lösung ihres oft postulierten und kritisierten Raumproblems endgültig ab. Nach 20 Jahren Wartezeit. „Planerisch ein großer Wurf“, fasste Gemeinderätin und Seniorenzentrums-Beirätin Elisabeth Stettmeier zusammen, was viele dachten. Jetzt muss nur noch die Umsetzung passen – und darf nicht zu lange dauern. „Denn in Neubiberg ist jeder sechste Einwohner heute bereits Seniorin oder Senior – Tendenz klar steigend“, mahnte Stettmeier rasche Lösungen an. RedN

Artikel vom 27.12.2018
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...