Asam- und Michaeli-Gymnasium führen in diesem Jahr achtjährige Schulzeit ein

Sprint zum Abitur

Giesing / Berg am Laim »Kürzere Zeit, gleiche Qualität«, so lautet die Devise für das kommende Schuljahr an 14 Gymnasien in ganz Bayern, darunter auch fünf Münchner Schulen.

Denn diese Gymnasien führen im Rahmen eines Modellversuchs des Kultusministeriums die achtjährige Schulzeit ein. »Im Klartext bedeutet dies, die 11. Klasse fällt weg.

Die Kinder besuchen nach der 10. Klasse gleich die Kollegstufe«, erklärt Oberstudiendirektor Hendrik Rehn, Leiter des Michaeli-Gymnasiums an der Hachinger-Bach-Straße.

Er sieht die Einführung des neuen “G8“-Modells durchaus positiv: »Als sich die Schule vor drei Jahren entschieden hat, sich für den Modellversuch zu bewerben, gab es bei Eltern und Lehrern schon heftige Diskussionen«, erinnert er sich. »Wir haben uns aber trotzdem dafür entschieden, denn im Prinzip fehlte bislang ein überzeugende Lösung für Schüler mit bestimmten Begabungen.«

»Ein Turboabitur auf Kosten der Qualität wird es aber in Bayern deshalb nicht geben«, so Peter Brendel, ein Sprecher des Kulturministeriums. »Die Verkürzung der Schulzeit bedeutet keine Qualitätsabstriche, sondern im Gegenteil eine Intensivierung des Lernstoffs.«

Dieser Meinung ist auch Oberstudiendirektor Elke Trettenbach, die Leiterin des Asam-Gymnasiums an der Schlierseestraße in Giesing: »Unser gesamtes Kollegium steht voll hinter dem Projekt«, erzählt sie.

Und das, obwohl auf die Lehrer im nächsten Schuljahr erheblich mehr Arbeit zu-kommen wird. Denn im Unterschied zum Michaeli-Gymnasium führt das Asam-Gymnasium, als einzige öffentliche Schule in ganz München, nicht nur die verkürzte Schulzeit ein, sondern auch das Ganztagsgymnasium.

Dort wird es in Zukunft von 8 bis 16.15 Uhr neben dem regulären Unterricht, der nicht mehr im 45 Minuten Takt statt findet, auch Übungs- und Erholungsphasen sowie verschiedene Freizeitangebote die von einem Sozialpädagogen betreut werden, geben. Sogenannte Intensivierungsstungen in den Kernfächern, in der die, ohnehing auf 25 Schüler begrenzten Klassen, nochmals geteilt werden, helfen den Lernstoff besser zu bewältigen. »Dadurch haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Schule nicht nur als Paukschule sondern als Lern- und Lebensraum zu erfahren«, meint Elke Trettenbach.

Dazu gehört auch, dass die Kinder jeden Tag ein gemeinsames Mittagessen einnehmen. Ganz billig ist die Sache allerdings nicht. Das Ganztagsgymnasium mit Mittagessen kostet 120 Euro pro Monat. Eltern die sich dafür interessieren, sollten sich möglichst frühzeitig beim Asam-Gymnasium melden. Zusätzlich gibt es einen Infoabend am Montag, 11. März um 19 Uhr. Anmeldewoche ist dann vom 6. bis 10. Mai.

Im Michaeli-Gymnasium können Kinder am Haupteinschreibetag, 8. Mai angemeldet werden. ct

Artikel vom 06.03.2002
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