Ärgerliche Niederlage im letzten Spiel der Vorrunde

Schaffen Löwen versöhnlichen Jahresabschluss?

Ladehemmung: Löwen-Stürmer Adriano Grimaldi. Foto: Anne Wild

Ladehemmung: Löwen-Stürmer Adriano Grimaldi. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Nach der 1:3-(0:1)-Heimniederlage gegen den FC Carl Zeiss Jena im letzten Spiel der Vorrunde hat der TSV 1860 München noch eine Gelegenheit vor der Winterpause, um für einen versöhnlichen Jahresabschluss zu sorgen. Zum ersten Spiel der Rückrunde kommt der 1. FC Kaiserslautern nach Giesing. Die Pfälzer stehen nach langer sportlicher Durstrecke Dank eines knappen Auswärtssiegs beim SV Meppen im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, während die Löwen es verpassten, einen Puffer auf die Abstiegszone zu bilden.

Trainer Daniel Bierofka befand, seine Mannschaft habe sich gegen Jena selbst geschlagen. Vor ausverkauftem Haus gerieten die Gastgeber im Grünwalder Stadion bereits nach drei Minuten in Rückstand. Einen groben Stellungsfehler nutzte Maximilian Wolfram zum 0:1. Nach einer guten halben Stunde profitierten die Thüringer zusätzlich von einer Gelb-Roten Karte gegen den Giesinger Herbert Paul. Bereits Gelb belastet, hatte der Außenverteidiger seinen Gegenspieler ungeschickt von den Beinen geholt. Man habe es danach »mit zehn Mann gut gemacht«, erklärte Bierofka. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich hatte kurz vor dem Feldverweis Adriano Grimaldi vergeben, der im Fünfmeterraum über den Ball trat, den zweiten Versuch des Stürmers konnte Jenas Slamar mit letztem Einsatz zur Ecke klären.

Nach Wiederanpfiff dauerte es rund eine Viertelstunde, dann lag der Ball im Netz der Gäste. Während dieser Drangphase der Löwen hatten Sascha Mölders und Grimaldi bereits Torgefahr angedeutet, ihren Meister aber in Jenas Schlussmann Raphael Koczor gefunden. Dann ereilte Stefan Lex mit einem starken Sprint kurz vor der Torauslinie einen Pass, legte den Ball per Grätsche in den Rückraum, wo Nico Karger eingelaufen war und aus zwölf Metern zum 1:1 traf (62. Min.). Bierofka hatten offenbar zuvor einige höhnische Kommentare und Gemurre von der Haupttribüne auf den Magen geschlagen. Nach dem Ausgleich schickte er dafür eine provozierende Geste ins Publikum.

Doch die Freude währte nur kurz. Nach einem Eckball für Carl Zeiss Jena befand sich die Giesinger Hintermannschaft unsortiert. Der Ball segelte durch den Strafraum und landete genau vor den Füßen von Günther-Schmidt, der freistehend aus kurzer Distanz zum 1:2 einschob (74. Min.). Sechs Minuten später durfte sich Schmidt ein zweites Mal feiern lassen. Nach einem schönen Doppelpass über rechts schloss er mit einem Flachschuss zum 1:3 ab (81. Min.). In den letzten Spielminuten kamen noch Quirin Moll und Simon Lorenz bei den Löwen zu guten Chancen, blieben aber glücklos.

Für Ärger und Unverständnis sorgten einzelne Gästefans aus Jena. Unrühmlicher Höhepunkt war ein geworfener Böller aus dem Gästeblock, der mit lautem Knall in unmittelbarer Nähe ihres Torwarts Koczor explodierte. Normalerweise sind Schiedsrichter in einer solchen Situation gehalten, eine Spielunterbrechung vorzunehmen und die Mannschaften vom Feld führen. Der Unparteiische Tobias Fritsch aus Frankfurt, der ansonsten einen guten Spielleiter abgab, zog es vor, die Partie unbeachtet der Einflüsse von außen fortzusetzen. Nach Abpfiff verbrannten Jenaer Fans, die Unterstützung von Ultras des FC Bayern erhalten hatten, Fanutensilien des TSV 1860 München im Gästeblock.

Die Löwen schließen die Vorrunde mit fünf Siegen, acht Unentschieden, sechs Niederlagen und einem positiven Torverhältnis von +6 auf dem zwölften Tabellenplatz ab. Auch wenn sich mancher in München mehr erhofft haben mag, es ist die nicht untypische Bilanz eines Aufsteigers. Die Begegnung gegen den 1. FC Kaiserslautern wird am Samstag, den 22. Februar, um 14 Uhr im Grünwalder Stadion angepfiffen. Das Spiel ist bereits ausverkauft.

(as)

Artikel vom 18.12.2018
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