Zwei Kirchen öffnen ihre Tore

Sant’Egidio feiert mit den Armen der Stadt

Hasenbergl-Neuhausen · Die christliche Gemeinschaft Sant' Egidio feiert am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag ein Weihnachtsmahl für ganz besondere Gäste. Am 25. Dezember öffnen sich die Tore von Herz-Jesu in Neuhausen, am 26. Dezember die neu renovierte Kirche Mariä Sieben Schmerzen im Stadtteil Hasenbergl für geflüchtete Kinder und Erwachsene aus der Bayernkaserne, alte Menschen aus Heimen, obdach- und mittellose Menschen aus München.

Direkt nach den Gottesdiensten werden die Kirchenbänke aus den Sälen geschafft, um Raum für das Weihnachtsmahl zu schaffen. Mit einer persönlichen Einladung ist jeder Gast eingeladen worden und wird nicht nur ein mehrgängiges Menü und ein individuelles Geschenk bekommen, er kann sich auch in einer Gemeinschaft aufgehoben und geborgen fühlen. Weihnachten bekommt seinen ursprünglichen Sinn als Fest einer besonderen Familie, die sich um das Kind Jesus versammelt.

Mit jedem verbindet die Gemeinschaft eine persönliche Geschichte: sei es durch regelmäßige Besuche in Altersheimen, durch wöchentliche kostenlose Mittagessen für über 100 ärmere, meist ältere Menschen, durch die "Schule des Friedens" für Kinder aus sozialen Brennpunkten und Flüchtlingskindern und für Sprachkurse für Erwachsene. Menschen, die sonst am Rande der Gesellschaft stehen, sind die Ehrengäste beim Weihnachtsmahl. Sie vermischen sich mit den vielen Helfern, Münchner Bürgerinnen und Bürgern, die sich bereit erklärt haben, bei diesen Festen zu helfen. Als besonderer Gast hat sich für den zweiten Weihnachtsfeiertag der Münchner Kardinal Marx angekündigt.

Es gibt derzeit vieles, was Anlass zur Sorge gibt: steigende Mieten, kleine Renten, u.v.m. führen zu Altersarmut und Obdachlosigkeit, die Spaltung der deutschen Gesellschaft nimmt bedrohliche Formen an. Nicht zuletzt, weil viele Menschen mit Abgrenzung und Angst auf Globalisierung und Geflüchteten aus dem verarmten Süden reagieren. Die Basis unserer Gesellschaft droht zu zerbrechen.

Umso wichtiger ist es daher, ein aktives Zeichen für die Gemeinschaft mit allen Menschen zu setzen. Es geht um ein wichtiges Anliegen: Neben vielen Programmpunkten beim Fest, Musik, gutes Essen, Geschenke, Gesprächen, werden menschliche Beziehungen und Freundschaften ins Zentrum dieser beiden Weihnachtsfeiern gerückt und gegen eine der schlimmsten Entwicklungen in Deutschland vorzugehen: der Vereinsamung und Zerstückelung einer Gesellschaft, gerade der Menschen am Rande.

Daten der Weihnachtsmähler:

25.12. 2018 in der Kirche Herz Jesu, Lachnerstraße 8 in Neuhausen:

Einlass der Gäste um 14.30 Uhr, Beginn des Festes um 15.00 Uhr, Begrüßung, gemeinsames Dreigangmenü, Plätzchen, Lebkuchen und Stollen, Kinder verteilen selbst gebastelte Engel, Musik, Weihnachtsliedersingen, der Weihnachtsmann für alle Geschenke, Stille Nacht zum Abschluss. Ende gegen 17.30 Uhr.

26.12. 2018 in der Kirche Mariä Sieben Schmerzen, Am Frauenholz 8 im Hasenbergl Einlass der Gäste um 13.30 Uhr, Beginn um 14.00 Uhr, die Gäste sind geflüchtete Familien und Kinder aus der Bayerkaserne und aus dem Stadtviertel Nordhaide und Hasenbergl, ärmere Menschen aus dem Stadtviertel, alte Menschen aus dem Altenheim AWO, Jugendliche der Gemeinschaft organisieren das Fest zusammen mit Helfern, u.a. eritreischen Jugendlichen.

Viele Sponsoren und ehrenamtliche Helfer machen das Fest möglich, u.a. Pfarreien Herz Jesu und Mariä Sieben Schmerzen, Catering Gerhofer, Stiftungsverwaltung der Stadt München, Adventskalender der SZ u.v.m.

Artikel vom 17.12.2018
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