Viertel über 30 Jahre geprägt

Zum Tod von Alexander Miklosy, Vorsitzender des Bezirksausschusses 2

Alexander Miklosy. Foto: Archiv

Alexander Miklosy. Foto: Archiv

Isarvorstadt · Der langjährige Vorsitzende des Bezirksausschusses Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Alexander Miklosy, ist tot: Am 12. Dezember 2018 ist der Stadtteilpolitiker nach langer Krankheit im Alter von 69 Jahren verstorben. Die Bestürzung ist groß. Auch in der Münchner Stadtpolitik.

Oberbürgermeister Dieter Reiter kondolierte dem Lebensgefährten zum Tod von Alexander Miklosy: „Mit großem Bedauern habe ich erfahren, dass Ihr Lebenspartner verstorben ist. Im Namen der Landeshauptstadt München und persönlich spreche ich Ihnen und allen Angehörigen zu diesem schmerzlichen Verlust mein aufrichtiges Mitgefühl aus.

Alexander Miklosy war über 15 Jahre lang Vorsitzender und über 22 Jahre Mitglied des Bezirksausschusses 2 Ludwigsvorstadt – Isarvorstadt. Er hat sich in den langen Jahren seiner ehrenamtlichen Tätigkeit mit großem persönlichen Engagement und viel Einfühlungsvermögen den Interessen ‚seines‘ Stadtbezirks angenommen.

Für dieses langjährige Wirken gebührt ihm Dank und Anerkennung." Die Landeshauptstadt München hat Alexander Miklosy mehrfach geehrt und ihn im Jahr 2015 für seinen Einsatz um das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger mit der Medaille ‚München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens‘ in Silber ausgezeichnet.

„Mit Alexander Miklosy verliert unsere Stadt einen engagierten, charismatischen und über parteiliche Grenzen hinaus hochgeschätzten politischen Menschen", erklärte SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Reissl.

"Er hat sich mit viel Kraft für Gleichstellung stark gemacht, ebenso setzte er sich für die Belange in seinem Stadtviertel ein und wirkte in vielen Diskussionen als vermittelnde Kraft. Eine wichtige Eigenschaft, die er als Politiker und als Person hatte und welche die Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion, die in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder mit Alexander Miklosy zusammenarbeiteten, stets an ihm schätzten. Für mich persönlich war Alexander Miklosy ein sehr angenehmer Kollege mit Haltung und Humor, mit dem ich sehr gerne zusammen gearbeitet habe. Wir bedauern sehr, dass die LGBT*I-Community, der Bezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, aber auch die ganze Stadt nun auf eine wichtige Stimme verzichten müssen.“

Und auch Stadtrat Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion äußerte sich betroffen: „Der Tod von Alexander Miklosy ist ein herber Verlust für unsere Stadtgesellschaft. Er war ein leidenschaftlicher Kämpfer mit Humor und Charme und hat die Geschichte der Rosa Liste geprägt wie kaum ein anderer. Seine ruhige und vermittelnde Art habe ich immer sehr geschätzt. Dadurch konnten oftmals Gräben überwunden und ideologische Vorurteile abgebaut werden. Eine Eigenschaft, welche ich mir in den aufgeheizten Debatten heutzutage öfter wünschen würde. Seine Erfolge für die LGBT*I-Community und die daraus resultierende Akzeptanz von Schwulen und Lesben werden auch noch lange über seinen Tod hinaus in Erinnerung bleiben. Wer sich über 30 Jahre vor Ort engagiert prägt ein Viertel und die Isarvorstadt hat nun eine wichtige Stimme verloren. Ich wünsche seiner Familie und insbesondere seinem Mann Walter viel Kraft in diesen schweren Zeiten".

Münchner durch und durch

"Geboren: 1949, dann schon im Alter gerade einer Woche die herrliche Stadtluft geschnuppert und nie mehr weggegangen; seit 1986 mit meinem Freund zusammen lebend; diese Partnerschaft wurde im Jahr 2005 offiziell eingetragen" beschrieb Alexander Miklosy sich selbst im Lebenslauf auf der Bezirksausschuss-Seite.

Nach der Volksschule in Haidhausen legte er sein Abitur 1969 im Theresiengymnasium (München-Ludwigsvorstadt) ab und machte seinen Abschluss an der LMU München als Diplom-Forstwirt - damals noch schön zentral in der Amalienstraße gelegen.

Seit 1996 war er Mitglied bei der Wählervereinigung Rosa Liste München. Im gleichen Jahr wurde Alexander Miklosy als Kandidat in den Bezirksausschuss 2 gewählt und dort als Baumschutzbeauftragter bis 2002 tätig. Seit dem Jahr 2002 war er auch Vorsitzender des Bezirksausschuss 2.

Artikel vom 17.12.2018
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