Ein ganzes Jahr im Wald

Das Walderlebniszentrum Grünwald sucht Freiwillige Helfer

Die Leiterin des Walderlebniszentrums, Sigrid Hagen (l.) und Magdalena Schöx (FÖJ) freuen sich über weitere, tatkräftige Helfer im Walderlebniszentrum Grünwald. Foto: Heike Woschee

Die Leiterin des Walderlebniszentrums, Sigrid Hagen (l.) und Magdalena Schöx (FÖJ) freuen sich über weitere, tatkräftige Helfer im Walderlebniszentrum Grünwald. Foto: Heike Woschee

Grünwald · Wer nach einer neuen Herausforderung für das neue Jahr sucht, mindestens 18 Jahre alt ist und sich gerne in der Natur aufhält, sollte jetzt unbedingt weiter lesen.

Das Walderlebniszentrum Grünwald sucht nämlich noch Helfer im Rahmen eines Freiwilligen Dienstes, entweder in Form eines Bundesfreiwilligendienstes oder als Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). „Am liebsten ab sofort“, erklärt die Leiterin des Walderlebniszentrums, Sigrid Hagen. Seit September ist Magdalena Schöx im Rahmen eines FÖJ mit von der Partie. Und das mit wachsender Begeisterung. „Kein Tag ist wie der andere, jeder bringt Neues und Spannendes mit sich“, betont sie.

Zu ihren Aufgaben gehört es unter anderem Holz für die Öfen in den verschiedenen Räumlichkeiten zu schneiden, die Öfen anzuheizen, Kinderprojekte und Führungen zu betreuen, die Wildschweine zu füttern und vieles mehr. „Vieles konnte ich schon, da ich seit Jahren bei den Pfadfindern bin“, erklärt die junge Frau. „Wer das alles noch nie gemacht hat, braucht aber keine Angst zu haben, wir zeigen jedem, wie alles geht und finden für jeden die passende Aufgabe“, betont Sigrid Hagen schmunzelnd.

Eigene Projekte hat Magdalena Schöx auch schon auf den Weg gebracht. So hat sie im Rahmen eines Familientags mit den Teilnehmern aus Eicheln Kaffee gekocht und Plätzchen gebacken. „Eicheln sind sehr nahrhaft. Sie enthalten Kohlehydrate, Fette und viel Eiweiß. Bevor man sie verarbeiten kann, gibt es allerdings eine Menge Arbeit zu tun. Die Eicheln müssen gesammelt, geschält und gewässert werden. Danach schneidet man sie klein und mahlt sie mit einer Kaffeemühle.

Das Pulver, besser gesagt das Muss kann man dann zum Kaffee kochen oder zum Plätzchen backen verwenden“, so Magdalena. Keine Angst, Koffein enthält der Eichelkaffee nicht, aber er schmeckt ähnlich bitter. „Wir haben noch eine Prise Zimt und Muskatnuss dazu getan und etwas Milch, dann hatte das Ganze gleich einen weihnachtlichen Anstrich“, so die junge Frau.

Mit Feuereifer waren da nicht nur die Kinder mit von der Partie, sondern auch die Eltern. „Es ist schon immer wieder eine tolle Erfahrung, dass einem der Wald alles schenkt, was man braucht“, betont Sigrid Hagen. Apropos Eicheln, auch die Wildschweine, die normalerweise an der Sauschütt um 16 Uhr gefüttert werden, bevorzugen die Baumfrucht und verschmähen derzeit die Angebote des Erlebniszentrums. „Wir probieren es immer mal wieder, ob die Schweine schon wieder Hunger haben, aber derzeit sind sie mit dem, was sie im Wald finden, vollauf zufrieden“, so Hagen weiter.

Das Schweinefüttern ist übrigens Aufgabe der freiwilligen Helfer. „Man muss aber keine Angst haben, die Wildschweine sind sehr scheu und laufen eher weg. Bis auf Sissi, die wurde von Hand aufgezogen, die kommt manchmal und lässt sich sogar streicheln“, verrät die FÖJ-lerin. Nach ihrem Jahr im Walderlebniszentrum will die junge Frau entweder Soziale Arbeit studieren oder Erzieherin werden. Mit dem Schwerpunkt auf Umwelterziehung, versteht sich. „Wir wollen aber nicht nur den Menschen den Wald näher bringen, sondern ihnen auch zeigen, was sie zuhause tun können, um die Artenvielfalt zu erhalten“, betont Sigrid Hagen. So wird auch die neue Ausstellung, die es 2019 dort zu sehen gibt, sich um dieses Thema drehen.

Bei der Gestaltung des eigenen Gartens und Balkons könne man schon eine Menge für die Artenvielfalt tun. Das Walderlebniszentrum ist ganzjährig geöffnet und bietet für große und kleine Entdecker viel zu sehen, und das bei kostenfreiem Eintritt. Weiter offen ist aber auch der barrierefreie Pfad der Sinne. Auf dem Pfad der Sinne können kleine und große Besucher mit und ohne Handicap eindrucksvolle Sinneseindrücke sammeln: Schmecken, Fühlen, Hören, Riechen und Sehen.Die Stationen sind barrierefrei mit Rollstuhl anfahrbar, die erklärenden Tafeln sind zusätzlich mit Blindenschrift versehen und lesbar. Der gesamte Pfad wurde in Zusammenarbeit mit Behinderten-Vertretern und -Verbänden errichtet.

Wer Lust bekommen hat, das Walderlebniszentrum zu besuchen, oder noch besser, dort für ein Jahr zu arbeiten, der bekommt weitere Infos unter Tel. 6 49 20 99 oder unter der Email: info@walderlebniszentrum-gruenwald.de

Zu erreichen ist das Walderlebniszentrum mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Bus 271 Richtung Ascholding, Ausstieg an der Haltestelle »Grünwald - Friedhof«, von dort führt ein beschilderter Fußweg zum Walderlebniszentrum, Dauer: zehn Minuten. Ein Weg, der sich lohnt! Heike Woschée

Artikel vom 12.12.2018
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